# taz.de -- Keine „Fetischparty“ in der Alten Münze: Ärger über Polizeiw… | |
> Die Alte Münze weist nach Party-Auflösung Polizeivorwürfe und -sprache | |
> zurück und kritisiert „skandalisierende Sprachbilder“. | |
Bild: Der Hof der Alten Münze in Berlin-Mitte | |
Nach der aufgelösten Open-Air-Party am vergangenen Samstag in der Alten | |
Münze in Mitte wehren sich sowohl die Betreiber*innen des | |
Veranstaltungsortes als auch die Party-Organisator*innen gegen die | |
Anschuldigung, Corona-Hygienevorschriften missachtet zu haben. Obwohl laut | |
der Alten Münze ein umfangreiches Hygienekonzept vorlag, war die | |
Veranstaltung von der Polizei mit der Begründung beendet worden, dass der | |
Mindestabstand trotz Maske nicht eingehalten worden sei. | |
Das Team der Alten Münze weist diesen Vorwurf in einem am Sonntag | |
veröffentlichten Statement zurück. Das Hygienekonzept habe neben einer | |
allgemeinen Maskenpflicht auch die Temperaturmessung der Besucher*innen am | |
Eingang vorgesehen. Die Alte Münze bietet Raum für Kunst- und | |
Kulturschaffende, junge Berliner Kreative sowie für verschiedene | |
Veranstaltungsformate. | |
Die Organisator*innen der Party, das Künstler*innenkollektiv Pornceptual, | |
beklagen die Berichterstattung der Polizei über die Auflösung des Events. | |
Die Polizei hatte am Samstagabend in einem süffisant klingenden Tweet | |
kommentiert, dass die Veranstaltung für die Gäste der „Fetisch-Party“ wohl | |
„unbefriedigend“ ausgegangen sei. Medien wie die Berliner Morgenpost und | |
auch die taz hatten diese Formulierung übernommen. | |
Dabei habe es sich laut Alter Münze-Betreiber*innen lediglich um ein | |
Community-Event und nicht um eine „Fetisch-Party“ gehandelt: „Wir bedauer… | |
dass skandalisierende Sprachbilder genutzt werden, um Empörung zu erregen. | |
Es ist zudem bedauerlich, dass eine Veranstaltung fernab der | |
heteronormativen Gesellschaft genutzt wurde, um gezielt mit Halbwahrheiten | |
das Erlaubte öffentlich zu kriminalisieren“, schrieben sie auf ihrer | |
Webseite. | |
27 Oct 2020 | |
## AUTOREN | |
Atessa Bucalovic | |
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