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# taz.de -- Amateur-Handballer alleine gelassen: Verband macht sich schlanken F…
> In Niedersachsen müssen Amateur-Handballvereine selbst entscheiden, ob
> sie Spiele austragen oder wegen Corona absagen. Das führt zu Chaos.
Bild: Spielen oder nicht? Diese Frage beschäftigt derzeit Amateur-Handballer i…
Bremen taz | Der Handballverband Niedersachsen hat die Entscheidung über
die Austragung von Spielen vergangene Woche in die Hände der Vereine
gegeben. Denen ist es nun erlaubt, straffrei bis 72 Stunden vor Spielbeginn
abzusagen, wenn sie aufgrund des Infektionsrisikos nicht antreten möchten.
Sofern die Teams nicht gänzlich auf die Austragung verzichten wollen,
müssen die Vereine die Spielverlegung selbstständig gestalten.
Markus Engelke hätte sich ein anderes Vorgehen gewünscht: „Es fühlt sich so
an, als würde der Verband die Verantwortung auf die Vereine abwälzen“,
meint der zweite Vorsitzende der HSG Heidmark. Knapp zwanzig Mannschaften
betreut er in seinem Verein, die erste Damen-Mannschaft spielt in der
Oberliga.
Erste Spielabsagen seien bereits eingetroffen, sagt Engelke. Er gehe nicht
davon aus, dass noch viele Spiele übrig bleiben und frage sich, ob es
angesichts dessen Sinn ergibt, den Spielbetrieb überhaupt fortzuführen.
„Wann soll man die ganzen abgesagten Spiele denn nachholen?“, so der
ehemalige Oberliga-Spieler.
Das zu klären, liegt aktuell in der Eigenverantwortung der Vereine. Der
niedersächsische Verband regelt die Austragungen der Spiele in den höheren
Ligen, die unteren Ligen werden von lokalen Verbänden organisiert. Das hat
zur Folge, dass es selbst innerhalb des Dachverbands regionale Unterschiede
in den unteren Ligen gibt. In Hannover wurde die Aussetzung des
Spielbetriebs verlängert und der Saisonstart auf Januar verschoben. In
anderen Regionen, wie der Lüneburger Heide und in Bremen, gilt jedoch wie
in den oberen Ligen: Die Vereine entscheiden selbst über die Austragung der
Spiele.
Deren Einstellungen unterschieden sich sehr, meint Jürgen Sczygiol,
Geschäftsführer des Bremer Handballverbands. Manche würden lieber spielen,
andere bevorzugten eine Verschiebung. Vor diesem Hintergrund sei es zu der
aktuellen Regelung gekommen. „Wir sind ja selber am Hin- und Herüberlegen“,
sagt Sczygiol etwas ratlos. Niemand wisse, wie es weitergeht. Angesichts
steigender Fallzahlen stellt er sich auf weitere Einschränkungen im Laufe
der Woche ein, dieses Mal vielleicht auch durch Vorgaben aus der Politik.
Für die Handballer*innen der unteren Ligen wäre das besonders bitter. Die
hatten den Spielbetrieb nämlich im März eingestellt und erst an diesem
Wochenende wieder aufgenommen.
In Schleswig-Holstein hat sich die Landesregierung schon jetzt an die
Verbände gewandt. Der Breitensport ist hier in Regionen ab einem
Inzidenzwert von 50 verboten. Bisher betrifft das erst zwei Landkreise.
Weitere Regelungen hat der Handballverband Schleswig-Holstein, im Gegensatz
zu Bremen und Niedersachsen, bisher nicht eingeführt. Wenn Vereine Bedenken
hätten, ihre Spiele auszutragen, würde sich der Verband aber um eine „faire
Lösung“ bemühen, so die Geschäftsführung.
26 Oct 2020
## AUTOREN
Marie Gogoll
## TAGS
Handball
Schwerpunkt Coronavirus
Niedersachsen
Schleswig-Holstein
Verantwortung
Fußball-Bundesliga
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