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# taz.de -- Nah der alten Büros von Charlie Hebdo: Messerangriff in Paris
> Bei einem Messerangriff in Paris wurden zwei Menschen schwer verletzt,
> ein mutmaßlicher Täter ist gefasst. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft
> ermittelt.
Bild: Sicherheitskräfte am Tatort in Paris am Freitag
Paris ap/dpa/afp | Bei einem Messerangriff in der Nähe der früheren Büros
der Satirezeitschrift „[1][Charlie Hebdo]“ in Paris sind mindestens zwei
Menschen verletzt worden. Die Polizei teilte am Freitag mit, dass der
Tatverdächtige nahe dem Place de la Bastille im Osten der Stadt
festgenommen worden sei. Wenig später wurde eine zweite Person im Bereich
der Metrostation Richard-Lenoir in Nähe des Tatorts festgenommen,
berichteten übereinstimmend verschiedene französische Medien.
Es gibt Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund. Die französische
Anti-Terror-Staatsanwaltschaft leitete am Freitag nach eigenen Angaben
Ermittlungen wegen „Mordversuchs im Zusammenhang mit einer terroristischen
Tat“ und „Bildung einer Terrorgruppe“ ein.
Die Polizei hatte zunächst mitgeteilt, dass es vier Verletzte gebe. Aus
Polizeikreisen wurde mitgeteilt, es gebe nur zwei bestätigte Verletzte, die
allerdings schwere Verletzungen erlitten hätten. Frankreichs Premier Jean
Castex hat eine Krisensitzung einberufen.
Polizisten strömten in das Stadtviertel in der Nähe der U-Bahn-Station
Richard Lenoir im Osten der französischen Hauptstadt, wie Reporter der
Nachrichtenagentur AP vor Ort beobachteten. Polizisten hätten das Gebiet
abgesperrt, in dem sich auch die früheren Büros der Zeitschrift befunden
hätten, nachdem in der Nähe ein verdächtiges Paket entdeckt worden sei,
verlautete aus Polizeikreisen. Mehrere Schulen in der Nähe des Tatorts
wurden vorsichtshalber geschlossen. Der französische Premierminister Jean
Castex kürzte einen Besuch in einem Vorort von Paris ab, um die
Entwicklungen vom Innenministerium aus zu verfolgen.
## Zusammenhang mit dem „Charlie-Hebdo“-Prozess offen
Islamische Extremisten hatten die Redaktion 2015 angegriffen und zwölf
Menschen umgebracht. Das Motiv des Messerangriffs vom Freitag blieb offen.
Die Satirezeitschrift zog nach dem Anschlag von 2015 in andere Büros um.
Der [2][Prozess gegen 14 Personen] wegen Beihilfe zu dem Anschlag auf
„Charlie Hebdo“ wird läuft seit Monatsbeginn in Paris. Bei der mehrtägigen
Anschlagsserie waren im Januar 2015 insgesamt 17 Menschen getötet worden.
Die Anschläge trafen nicht nur die Redaktion von „Charlie Hebdo“, sondern
auch einen koscheren Supermarkt in Paris. Die drei Täter wurden damals von
Sicherheitskräften erschossen.
Den Angeklagten wird vorgeworfen, in unterschiedlicher Weise bei der
Vorbereitung der Anschläge geholfen sowie einer terroristischen Vereinigung
angehört zu haben. In den meisten Fällen drohen Haftstrafen von bis zu 20
Jahren. Beschuldigte sollen beispielsweise Waffen besorgt oder eine
Unterkunft zur Verfügung gestellt haben. „Charlie Hebdo“ hatte zuletzt
erneut Mohammed-Karikaturen veröffentlicht und ist daraufhin wieder bedroht
worden.
25 Sep 2020
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