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# taz.de -- Regelbetrieb in mehreren Bundesländern: Großversuch in den Kitas
> Familienministerin Franziska Giffey (SPD) will Kita-Schließungen wegen
> Corona „unbedingt vermeiden“ – mit Hilfe von Forschung und Prävention.
Bild: Der Pfeil zeigt die Laufrichtung an: Kita in Frankfurt am Main am 31. Jul…
Berlin taz | Entscheidend sind die Kurven, die das Infektionsgeschehen
unter Kindern im Zeitverlauf anzeigen: Der große Knick nach unten findet
sich in der 12. Kalenderwoche, mit der flächendeckenden Schließung aller
Kitas und Schulen wegen Corona. Nach der 23. Woche gehen die
Infektionskurven wieder nach oben, dann wieder nach unten. Und jetzt?
Genaueren Aufschluss über Corona-Infektionen in Kitas soll eine Studie
bringen, sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) am
Prävention hat Grenzen Montag in Berlin bei der [1][Präsentation der
Folien.]
In mehreren Bundesländern, in denen die Schulferien zu Ende sind, haben die
Kitas wieder im Regelbetrieb geöffnet, seit Montag auch in Berlin und
Brandenburg. Was Eltern erleichtert, ist gleichzeitig ein unfreiwilliger
Großversuch – denn niemand weiß, wie sich die Öffnung auf das
Infektionsgeschehen auswirken wird.Prävention hat Grenzen
Ein Kita-Register soll eingerichtet werden, bei dem die Einrichtungen
freiwillig und im wöchentlichen Turnus die Präventionsmaßnahmen, das
Infektionsgeschehen, die Zahlen der anwesenden Kinder und die Zahlen des
Personals melden sollen, erläuterte die Ministerin. Das Kita-Register soll
die Basis für eine [2][Corona-Kita-Studie] werden, an der das Deutsche
Jugendinstitut (DJI) und das Robert-Koch-Institut (RKI) beteiligt sind.
Bereits 5.000 Kitas hätten sich für das Kita-Register angemeldet, sagte
Giffey.
Ein Corona-Kita-Rat, bestehend aus Vertretern von Bund, Ländern, Gemeinden,
Trägern, Gewerkschaften und Elternvertretern, soll erstmals am 31. August
tagen und Maßnahmen und Informationen länderübergreifend koordinieren. Es
gebe noch zu wenig Wissen darüber, ob Kitas in der Coronapandemie einen
Verstärkereffekt darstellten, erklärte Thomas Rauschenbach vom
Jugendinstitut.
Erneute flächendeckende Schließungen von Kitas wegen der Pandemie will die
Ministerin unbedingt vermeiden. „Das ist das große Ziel“, sagte Giffey.
Etwa 5 bis 10 Prozent des Personals fallen derzeit aus, weil diese
ErzieherInnen zu den Risikogruppen zählen und daher freigestellt sind.
Giffey empfahl zur Prävention in den Kitas mehrere Maßnahmen, darunter
umfassende Hygiene mit viel Lüften und Händewaschen. In „bestimmten
Situationen“ etwa auf den Fluren, nicht aber im gesamten Erzieheralltag,
sollten die Erwachsenen Mund-Nasen-Masken tragen. Kinder in Kitas
unterliegen keiner Maskenpflicht.
Wechsel von Fachkräften und Räumen sollen „möglichst vermieden“ sowie
Kontakte zwischen Kindergruppen und Erwachsenen untereinander „möglichst
reduziert“ werden, heißt es in den Empfehlungen. Giffey verwies auf das
Investitionsprogramm des Bundes in Höhe von 1 Milliarde Euro zum Ausbau der
Kitas. Dieses könne auch für Umbaumaßnahmen zur Prävention verwendet
werden.
## Prävention hat Grenzen
Im Alltag können allerdings Gruppen oftmals nicht ohne Weiteres abgetrennt
werden, erst recht nicht beim Spielen draußen. In der Kindertagesstätte des
Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg in Berlin-Friedrichshain werden
rund 120 Kinder in offenen Gruppen betreut. Man arbeite weitgehend so, wie
man es früher auch getan habe, sagte Kita-Leiter Marcus Zölzer der taz.
Eltern geben die Kinder jetzt allerdings schon am Eingang ab, dort steht
auch ein Desinfektionsspender.
Falls in der Kita ein Infektionsfall auftrete, müsse das Gesundheitsamt
über das weitere Vorgehen entscheiden, erklärte Zölzer. In Potsdam wurde
ein Hort schon zum Schuljahrsbeginn wegen eines positiv getesteten
Erziehers vom Träger wieder geschlossen.
10 Aug 2020
## LINKS
[1] https://www.bmfsfj.de/
[2] https://www.corona-kita-studie.de/
## AUTOREN
Barbara Dribbusch
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
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Schulstart
Schule
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an.
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