| # taz.de -- „Aufstand mit Abstand“ fürs Klima: Den Kapitalismus blockieren | |
| > Bundesweit finden Aktionen der Initiative „Aufstand mit Abstand“ fürs | |
| > Klima statt. Als Erstes blockierten sie eine Shell-Raffinerie. | |
| Bild: Umweltaktivisten blockieren die Hafen-Zufahrt zur Shell-Raffinerie Wessel… | |
| BERLIN taz | Die Füße stecken in einem Betonklotz, der junge Mann hat sie | |
| sich einbetoniert. Ein Foto zeigt, wie er zusammen mit anderen Aktivisten | |
| vor dem Eingang von HeidelbergCement sitzt. Auch in Köln gibt es Blockaden, | |
| [1][auf Twitter erste Fotos davon]: „Hier: Profite. Woanders: Ermordung, | |
| Vertreibung, Verschmutzung, Zerstörung“, ein großes Plakat prangt an einem | |
| Seil, das über den Rhein in Wesseling gespannt ist und Schiffe am | |
| Durchfahren hindert. | |
| Etwa 60 Menschen begannen am Freitagmorgen, die Shell-Raffinerien im | |
| Rheinland zu blockieren. [2][Wie die Aktivisten] auf Twitter schrieben, | |
| versuchte die Polizei ab 12 Uhr den Protest aufzulösen. Die Blockaden sind | |
| Teil der Aktionstage „Aufstand mit Abstand – Klima retten, Kapitalismus | |
| überwinden“ und Teil der Klimagerechtigkeitsbewegung. | |
| Das Aktionsbündnis „Zuckerimtank“ hat die Kampagne ins Leben gerufen. | |
| Beteiligt sind zum Beispiel Ortsgruppen von Fridays for Future, Extinction | |
| Rebellion, Ende Gelände sowie lokale Antifa-Initiativen. Am Freitag ging es | |
| los, aber auch am Samstag sollen Blockaden, Besetzungen und | |
| [3][Demonstrationen in ganz Deutschland] stattfinden. | |
| Als Auftakt wurde die Shell-Raffinerie in Wesseling blockiert. Immer wieder | |
| verursacht der Konzern Umweltskandale. Daher fordern die Aktivisten: „Shell | |
| muss ein für alle Mal geschlossen werden.“ Menschen haben sich an | |
| Betonfässer gekettet oder sind auf sechs Meter hohe Dreibeine geklettert. | |
| ## Ausbeutung von Tier und Umwelt | |
| Mauritz Faenger-Montag, Pressesprecher von Shell, äußerte sich zu den | |
| Blockaden: „Wir haben dasselbe übergeordnete Ziel wie die Klimaaktivisten, | |
| aber wir unterscheiden uns in den Wegen dahin. Wir haben erst kürzlich | |
| unsere Klimaambitionen deutlich erhöht.“ Solche Versprechen reichen den | |
| Aktivisten nicht aus. | |
| „Mit den Aktionstagen wollen wir auf den [4][Zusammenhang von Kapitalismus | |
| und Klimakrise] hinweisen. Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist | |
| profit- und nicht bedarfsorientiert. Das Streben nach Gewinn erzeugt einen | |
| Wachstumszwang, der nur durch die Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt | |
| befriedigt werden kann. So wird unsere Lebensgrundlage gefährdet und die | |
| Klimakrise weiter befeuert“, sagt Mara Güthen, eine Mitorganisatorin der | |
| Aktionstage. | |
| Aktivistin Lea Neus ist auch an der Shell-Blockade beteiligt. Sie | |
| kritisiert, dass in Bezug auf die Klimakrise auf politischer Ebene so gut | |
| wie nichts passiert. „Das heißt für uns: Demonstrieren allein reicht nicht. | |
| Wir müssen jetzt die Verursacher der Klimakrise blockieren.“ Die | |
| Aktivisten nehmen die Coronakrise ernst, daher sollen die Aktionen unter | |
| Beachtung der Coronabestimmungen stattfinden. | |
| 7 Aug 2020 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://twitter.com/infozentrale/status/1291649455524065280 | |
| [2] /Klimaprotest-trotz-Corona/!5703713&s=klimaprotest/ | |
| [3] /Doerfer-wehren-sich-gegen-Kohleabbau/!5693944&s=klimaprotest/ | |
| [4] /Aktivistin-von-Ende-Gelaende-zu-Protesten/!5699073&s=klimaprotest/ | |
| ## AUTOREN | |
| Marie Fetzer | |
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