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# taz.de -- Kommunalwahlen in Frankreich: Fruchtbarer Boden für Grüne
> Frankreichs Präsident Macron und seine Partei La République en Marche
> haben sich verzockt. Bei den Kommunalwahlen wurden sie abgestraft.
Bild: Frankreich wird grün: Präsident Macron und Ministerpräsident Philippe …
Die Partei des französischen Präsidenten Emmanuel Macron hat sich nach
ihrem Riesenerfolg bei Parlamentswahlen 2017 nicht in den Gemeinden des
Landes verankern können. In kaum einer wichtigen Stadt konnte La République
en Marche (LREM) bei der zweiten Runde der Kommunalwahlen Erfolge feiern.
In Orten wie Straßburg, Besançon oder Bordeaux [1][übernehmen Grüne das
Rathaus].
Die Strategie von LREM, Wahlbündnisse mit den konservativ-rechten Les
Républicains einzugehen, war mangelhaft: Damit vermochte die Bewegung
womöglich einige zu bedienen, die sich rechts situieren, aber nicht beim
extremen Rassemblement National wiederfinden. Aber all den
Wahlberechtigten, denen grüne und soziale Themen am Herzen liegen, konnte
sie keine glaubwürdige Politik bieten – und ließ so ein [2][Riesenpotenzial
in der eher linken Wähler*innenschaft] brachliegen.
Dass im Allgemeinen ein solches Potenzial in den Städten existiert, hätte
LREM bei den Europawahlen im vergangenen Jahr erkennen können. Damals
landete Europe Écologie/Les Verts mit 13,5 Prozent der Stimmen auf dem
dritten Platz nach der Präsidentenpartei und dem RN.
Sicherlich, im Lokalen zählt das Personal vor Ort, nicht jede Tendenz auf
nationaler oder anderer Ebene setzt sich fort. Womöglich hat Frankreichs
Regierungspartei aber überdies verpasst, ihre lokalen Vertreter*innen
aufzubauen: Immer wieder kam Kritik daran auf, wie Macron die Partei führt,
nämlich als Alleinherrscher. Können Wahlberechtigte jemandem vertrauen, für
den eigenen Wohnort das Beste zu tun – oder würde das Bemühen im
Zweifelsfall aus Paris unterbunden werden?
Die Grünen hatten also fruchtbaren Boden, oft gewannen sie mithilfe von
Allianzen mit linken Parteien. In Bordeaux etwa gelang dem Grünen Pierre
Hurmic mit einer solchen Liste ein Politikwechsel nach 73 Jahren, in denen
die Stadt in rechter Hand war. Fragt sich nur, ob sich eine grüne Welle in
der Zukunft aufbauen lässt – wenn die Wahlbeteiligung höher liegt als bei
historisch niedrigen rund 40 Prozent.
29 Jun 2020
## LINKS
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## AUTOREN
Eva Oer
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