| # taz.de -- Bahnfahren in Corona-Zeiten: Selbsthilfe gefragt | |
| > Trotz Abstandsgebot setzt die Bahn fremde Menschen nebeneinander – selbst | |
| > in leeren Zügen. Mit einem Trick lässt sich dieses Risiko aber | |
| > verringern. | |
| Bild: So leer wie zu Beginn der Coronakrise sind die ICEs inzwischen längst ni… | |
| Wer in diesen Tagen bei der Bahn einen Sitzplatz reservieren will, kann | |
| eine unangenehme Überraschung erleben: Auch wenn ein Zug [1][weitgehend | |
| leer] ist, kommt es vor, dass man mehrere Stunden unmittelbar neben einer | |
| fremden Person verbringen soll – mit allen Risiken, die das in Coronazeiten | |
| birgt. | |
| Denn das [2][Reservierungssystem der Bahn] ist nicht an das offiziell | |
| geltende Abstandsgebot angepasst worden, bestätigte Bahn-Vorstand Berthold | |
| Huber am Montag: Es ist nach wie vor darauf ausgerichtet, nicht gemeinsam | |
| buchende Reisende nebeneinander zu setzen, auch wenn im Rest des Waggons | |
| noch komplette Doppelsitze frei sind. Die Zugbegleiter würden darauf | |
| achten, dass die Fahrgäste auseinandergesetzt würden, sagte Huber. Aber: | |
| „Wir können nicht garantieren, dass Fahrgäste nicht nebeneinander sitzen“, | |
| räumte er ein. | |
| Wer sich nicht darauf verlassen will, dass das Zugpersonal tatsächlich | |
| aktiv wird und Fahrgäste umsetzt, und auch keine Lust hat, sich selbst | |
| einen neuen Platz zu suchen, wenn der direkte Nachbarsitz reserviert ist, | |
| muss schon beim Reservieren Eigeninitiative zeigen. Denn wenn man den | |
| Sitzplatz selbst auswählt, statt einfach den vom System vorausgewählten | |
| Platz zu akzeptieren, sieht man genau, welche Plätze schon reserviert sind | |
| und welche nicht. Auf diese Weise kann man zumindest verhindern, dass man | |
| an einem Tisch mit einem direkten Gegenüber sitzt oder neben einen bereits | |
| belegten Sitz platziert wird. | |
| Um zu verhindern, dass der freie Nebenplatz später von jemand anderem | |
| reserviert wird, ist etwas mehr Aufwand erforderlich: Man muss diesen | |
| zusätzlich reservieren. Das geht über die Funktion „nur Sitzplatz“ (in der | |
| App) oder „Nur Reservierung“ (auf der Webseite) auch ohne eine Fahrkarte zu | |
| kaufen und kostet lediglich die übliche Reservierungsgebühr von 4 Euro. | |
| Weil auf diesem Platz dann niemand sitzt, kann er später trotzdem von einem | |
| Fahrgast ohne Reservierung spontan genutzt werden – aber die | |
| Wahrscheinlichkeit, dass er belegt wird, ist auf jeden Fall deutlich | |
| geringer. | |
| ## Einzelsitze nur in der 1. Klasse | |
| Wer völlig sichergehen will, ohne direkten Sitznachbarn zu reisen, muss in | |
| die 1. Klasse ausweichen: Dort gibt es im ICE in jedem Wagen eine Reihe von | |
| Einzelsitzen, die man bei der manuellen Sitzplatzwahl auswählen kann. Um | |
| einen Preisschock zu vermeiden, sollte man dann aber rechtzeitig buchen, um | |
| von Super-Sparpreis oder Sparpreis profitieren zu können. Und wer diese | |
| Möglichkeit häufiger nutzen will, für den ist dann auch der Umstieg auf | |
| eine BahnCard 1. Klasse empfehlenswert, um auch dort Rabatt zu bekommen. | |
| 26 May 2020 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Zugfahren-in-Corona-Zeiten/!5674567 | |
| [2] http://bahn.de | |
| ## AUTOREN | |
| Malte Kreutzfeldt | |
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