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# taz.de -- Unbekannte Vogelkrankheit: Blaumeisen mit Atemnot
> Eine mysteriöse Epidemie führt bei Vögeln zu Lungenentzündungen. Der
> Naturschutzverband Nabu vermutet ein Bakterium als Ursache.
Bild: Eine Blaumeise beim Social Distancing
Ein mysteriöses Vogelsterben beunruhigt den Nabu: Über Ostern wurden der
Naturschutzorganisation in Deutschland 8.000 Fälle gemeldet. Demnach
reagieren die Tiere nicht mehr auf ihre Umwelt, sitzen aufgeplustert auf
dem Boden und fliehen nicht vor Menschen. Zudem wirken sie oft, als hätten
sie Atemprobleme oder unstillbaren Durst. Augen, Schnabel und Federn seien
häufig verklebt, viele sterben schnell.
Seit März verzeichnet der Nabu vermehrt Berichte über kranke Vögel, vor
allem Blaumeisen. Vereinzelt sind auch andere kleine Singvögel betroffen.
Die Symptome passen zu keiner der bekannten Vogelseuchen. Deswegen sprechen
die Naturschützer [1][in einer Presseerklärung] von einer „bislang nicht
identifizierten, aber vermutlich sehr ansteckenden Krankheit“. Betroffen
sei „vor allem der Streifen vom Westerwald in Rheinland-Pfalz über
Mittelhessen bis ins westliche Thüringen“, sagte Nabu-Vogelschutzexperte
Marius Adrion. Inzwischen sind weitere Regionen hinzugekommen.
Um mehr über die Krankheit zu erfahren, [2][rief der Nabu Bürger dazu auf,
kranke und tote Meisen zu melden]. Die Zahl der bisherigen Fälle hält der
Ornithologe Lars Lachmann angesichts der kurzen Zeit für extrem hoch. Zwar
stehe eine Laboruntersuchung noch aus. Aber der Nabu-Artenschutzreferent
vermutet „dass es sich um eine für Menschen ungefährliche
Bakterieninfektion handelt, die bei Vögeln Lungenentzündungen auslöst“. Nun
müsse das schnellstmöglich durch Veterinärämter verifiziert werden.
## Auch dezimierte Populationen erholen sich
Eine weitere offene Frage ist, ob es Auswirkungen auf den Bestand gibt. Das
wäre aber nicht unbedingt Grund zu großer Sorge, erklärt Lachmann: „Es ist
normal, dass eine neue Krankheit zunächst zu einer großen Welle führt.“
Bestätige sich der Bakterien-Verdacht, seien Epidemien wohl aufs Frühjahr
beschränkt. Zudem bekämen die Tiere viele Junge, so könne sich die
Population schnell erholen.
Der Nabu bittet weiter um Meldungen und „Social Distancing“ zwischen
kranken Vögeln. Denn viele seien in teils größerer Zahl an Fütterungen
gefunden worden. In dem Fall solle man auch Tränken sofort entfernen, um
weitere Ansteckungen zu verhindern.
15 Apr 2020
## LINKS
[1] https://www.nabu.de/modules/presseservice/index.php?popup=true&db=press…
[2] https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/krankheiten/mei…
## AUTOREN
Andrew Müller
## TAGS
Nabu
Tierwelt
Krankheit
Schwerpunkt Coronavirus
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