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# taz.de -- Wirtschaftliche Folgen von Corona: Hilfen zur Krisenbewältigung
> Die Weltbank stellt Entwicklungsländern Milliarden an Soforthilfe zur
> Verfügung. Wirtschaftsminister Altmaier will kleinere Firmen
> unterstützen.
Bild: Training in Zeiten der Corona-Krise: Balletttänzerinnen in Schanghai
Berlin dpa/taz | Die Weltbank stellt Entwicklungsländern für den Kampf
gegen das neuartige [1][Coronavirus] Kredite und Hilfsgelder in Höhe von
insgesamt 12 Milliarden US-Dollar (10,77 Milliarden Euro) bereit. Es gehe
darum, den Staaten „schnell“ und „flexibel“ zu helfen, um den
gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der Sars-CoV-2-Epidemie zu
begegnen, erklärte Weltbankpräsident David Malpass. Mit den Mitteln könnten
unter anderem Gesundheitssysteme ausgebaut werden, erklärte die Weltbank.
Rund 4 Milliarden US-Dollar des neuen Hilfspakets stammen demnach aus
bestehenden Programmen.
Die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben wegen des
neuartigen Coronavirus ihre jährliche Frühjahrstagung in den USA abgesagt.
Die ursprünglich für Mitte April am Sitz der Organisationen in Washington
geplanten Treffen sollten nun in einem „virtuellen Format“ stattfinden,
hieß es. Immer mehr Länder und Organisationen sagen Tagungen wegen der
Krise ab, in Deutschland etwa der Gesamtverband der Deutschen
Versicherungswirtschaft eine internationale Konferenz.
Nach der Absage etlicher Großveranstaltungen sehen sich die deutschen
Messebauer in der Krise. „Die aktuelle Lage ist dramatisch“, sagte Jan
Kalbfleisch vom Fachverband Messe- und Ausstellungsbau (Famab). „Wenn eine
große Messe abgesagt wird, reißt das ein Riesenloch in die Auftragsbücher.“
Problematisch sei vor allem, dass viele Messen – etwa die Tourismusbörse
ITB oder die Eisenwarenmesse in Köln – erst wenige Tage vor ihrem geplanten
Beginn abgesagt wurden. Zu diesem Zeitpunkt sei der Aufbau oft schon zu 90
Prozent abgeschlossen, sagte Kalbfleisch.
„Vielen ist nicht klar, welcher wirtschaftliche Schaden entsteht, wenn eine
Messe nicht stattfindet“, ergänzte er. Einem ersten Report zufolge beläuft
sich der Schaden, der aus bisherigen Absagen verursacht wurde, auf mehr als
4,26 Milliarden Euro. „Ganz viele Unternehmen haben große Fragezeichen im
Kopf, wie sie die nächsten Monate überstehen sollen.“ Um Insolvenzen und
Entlassungswellen zu vermeiden, fordert der Verband staatliche Hilfen.
## Wirtschaftsminister Altmaier stellt Hilfe in Aussicht
Neben der ITB in Berlin, der Internationalen Handwerksmesse in München und
[2][der Leipziger Buchmesse] waren zuletzt auch etliche kleinere Messen –
darunter die ProWein in Düsseldorf und die Fitnessmesse Fibo in Köln –
abgesagt worden.
Noch sind die wirtschaftlichen Folgen der Epidemie schwer einzuschätzen.
Bislang müssen in Deutschland Betriebe nur vereinzelt die Produktion
einstellen, weil ihnen Lieferungen aus China oder Italien fehlen. Fast
alles Branchen haben Task Forces eingerichtet, um die Folgen etwa von
Lieferengpässen zu lindern. In der Regel sind Unternehmen nicht gegen eine
Betriebsunterbrechung aufgrund der Corona-Krise versichert.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat kleinen Betrieben wegen der
Coronavirus-Epidemie Hilfen in Aussicht gestellt. „Wir tun alles, damit
dieses Virus die Wirtschaft in Deutschland nicht flächendeckend trifft“,
sagte der CDU-Politiker am Dienstag. „Dazu werden wir die
Liquiditätsspielräume von Unternehmen, insbesondere von kleinen und
mittleren sicherstellen.“ Details nannte Altmaier nicht. Das
Wirtschaftsministerium sichert aber Exporte regelmäßig mit Garantien ab,
ebenso Investitionen im Ausland. Außerdem gibt es zahlreiche Fördertöpfe
für Unternehmen.
In Deutschland wurden bislang rund 200 Infektionen festgestellt, weltweit
wurde das Virus mehr als 90.000 Mal diagnostiziert. Viele Infizierte
[3][zeigen keine Symptome oder sind wieder gesund]. Mehr als 3.000 Menschen
sind an der Virusinfektion gestorben.
4 Mar 2020
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