| # taz.de -- Jüdisches Kindermuseum öffnet im Mai: Esel, Nacktmull und Kakerla… | |
| > In der Kinderwelt des Jüdischen Museums mit Namen „Anoha“ wird alles zum | |
| > Anfassen. Geht was kaputt, wird es repariert. Eine Vorbesichtigung. | |
| Bild: Nashorn, Pinguin, Stier: In der Kinderwelt des Jüdischen Museums | |
| Am schönsten ist der Esel. Als Maul und Nase dient ein kleiner | |
| aufgeschnittener Fußball. Die Zähne bestehen aus alten | |
| Schreibmaschinentasten für die Buchstaben I und A, die Ohren aus | |
| Stöckelschuhen, die Augen aus Kameralinsen. Auf dem Rücken trägt der Esel | |
| eine Schiefertafel, auf der man malen darf. | |
| Aber eigentlich ist es ungerecht, sich für nur eines von insgesamt 150 | |
| Tieren aus Fundstücken, gebrauchten Alltagsgegenständen und recycelten | |
| Materialien zu entscheiden, die ab 17. Mai in der Kinderwelt des Jüdischen | |
| Museums in der ehemaligen Blumengroßmarkthalle gegenüber vom alten | |
| Jüdischen Museum unter dem Namen [1][„Anoha“] zu sehen sein werden – die | |
| meisten von ihnen sind schon jetzt an Ort und Stelle und wurden der Presse | |
| am Donnerstagvormittag vorgestellt. | |
| Dieses Haus wird nur eine einzige Geschichte erzählen, und zwar für Kinder | |
| zwischen 3 und 10 Jahren und ganz ohne Text: die von der Arche Noah. Welche | |
| Geschichte könnte derzeit aktueller, ja brisanter sein? | |
| Ane Kleine-Engel, die Leiterin der Kinderwelt, bringt es auf den Punkt: Man | |
| kann an dieser Geschichte viele Fragen beantworten, die Kinder gerade | |
| interessieren könnten, wenn sie auch nur einmal abends Nachrichten gesehen | |
| haben – auch, aber nicht nur im Zusammenhang mit der jüdischen Kultur: | |
| Fragen von Flucht, Ausgrenzung, Vielfalt, respektvollem Miteinander, | |
| Klimawandel, Umweltschutz und Neuanfang. Im Museum wird es viele | |
| VermittlerInnen geben, die diese Fragen mit den Kindern diskutieren, aber | |
| auch Workshops und Ferienkurse. | |
| ## Erinnert an Arche – und Raumschiff | |
| Die Arche selbst besteht aus Holz und ist ringförmig, 7 Meter hoch und 28 | |
| Meter breit. Sie soll an eine mesopotamische Arche und an ein Raumschiff | |
| erinnern, Vergangenheit und Zukunft verknüpfen, damit spielen, dass die | |
| Geschichte von der Arche nicht nur in der jüdischen und christlichen Kultur | |
| vorkommt. | |
| In anderen Museen befinden sich die Objekte hinter Glas – in der Kinderwelt | |
| ist Anfassen erwünscht, denn Begreifen kommt bekanntlich von Greifen. Und | |
| wenn etwas kaputtgeht, dann wird es repariert. | |
| Man kann in der Kinderwelt klettern, von einem Netztunnel gelangt man auf | |
| eine Schlange. In einer Höhle hört man die Geräusche der Tiere, gleich | |
| daneben kann man rätseln, was Ratten gern riechen. Man kann die Tiere auf | |
| der Arche „füttern“ und „pflegen“, es gibt Tiere, die in der jüdischen | |
| Sagenwelt eine Rolle spielen, aber auch solche, die man weniger kennt – zum | |
| Beispiel den Nacktmull. Dieses Tier ist hässlich, aber interessant. | |
| Kürzlich hat die Wissenschaft entdeckt, dass es niemals Krebs bekommt. | |
| Joshua Guerrero Seifart (11) ist Schülerpraktikant der taz berlin | |
| 14 Feb 2020 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.jmberlin.de/ANOHA | |
| ## AUTOREN | |
| Susanne Messmer | |
| Joshua Guerrero Seifart | |
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