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# taz.de -- Corona-Virus und Berlin: Mangelware Mundschutz
> Deutsche Wuhan-Rückkehrer in Berlin sind nicht mit dem Coronavirus
> infiziert. Gesundheitssenatorin sieht keinen Grund zur Panik.
Bild: Transport der deutschen Wuhan-Rückkehrer in das Krankenhaus Köpenick
Das Schild mit den vielen Ausrufezeichen ist gut sichtbar an der Tür einer
Kreuzberger Apotheke aufgehängt. „!!!! Achtung!!!! Earloop Masks
(Mundschützer) jetzt hier wieder erhältlich“. 0,70 Euro koste das Stück.
Auch in Berlin, wo es bislang keinen einzigen bestätigten Coronavirusfall
gibt, sind Mundschützer Mangelware geworden.
Infektionsexperten halten Atemschutzmasken hier allerdings für unnötig. „Es
gibt keinen Grund zur Panik“, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci
(SPD) am Montag auf taz-Nachfrage. Die Hotline, die die
Gesundheitsverwaltung eingerichtet habe, zeige aber, dass die meisten
Menschen gut informiert seien. Nach wie vor gebe es in Berlin keinen
einzigen bestätigten Fall des Coronavirus, betonte die Senatorin. Auf
mögliche Einzelfälle von eingereisten Menschen mit Coronavirus seien die
hiesigen Krankenhäuser gut vorbereitet.
Auch von den 20 Menschen, die am Sonntag aus der besonders vom Coronavirus
betroffenen chinesischen Stadt Wuhan nach Berlin geholt worden waren, hat
sich keiner mit dem Erreger angesteckt. Alle Testergebnisse seien negativ,
teilte Kalaycis Sprecherin Lena Högemann am Montag mit. Die Betroffenen
blieben aber wie angekündigt 14 Tage in dem Krankenhaus in Köpenick in
Quarantäne. In dieser Zeit würden sie alle vier Tage getestet.
Vor dem Krankenhaus kam es am Sonntag zu einer Minikundgebung. Nach Angaben
der Polizei demonstrierten vier Frauen gegen die Unterbringung der 20
China-Rückkehrer. Dabei hielten sie einer Polizeisprecherin zufolge ein
Schild mit der Aufschrift hoch: Die Unterbringung von Quarantänepatienten
in einem örtlichen „Versorgungskrankenhaus“ sei „ignorant und überhebli…
Laut Högemann erfolgte die Unterbringung in einem separaten Gebäudeteil.
Die Entscheidung für den Standort habe das Bundesgesundheitsministerium
getroffen. Für die Charité seien lediglich Fälle mit Symptomen und positiv
getestete Fälle vorgesehen.
Auf die Hamsterkäufe von Atemschutzmasken angesprochen, sagte Högemann,
diese seien für den Schutz der Bevölkerung nicht geeignet. Sie verwies
dabei auf die Expertise von Fachleuten. Deren Empfehlungen, um sich vor
einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen, seien die gleichen wie
bei Grippegefahr: regelmäßiges Händewaschen mit Seife, in die Ellenbeuge
oder ein Taschentuch niesen, Abstand halten zu Erkrankten und regelmäßiges
Lüften der Räume.
Sinnvoll sei der Einsatz von Schutzmasken für erkrankte Personen und für
das medizinische Personal, wenn es Fälle mit Verdacht auf den Coronavirus
behandelt.
Es gebe vermehrt Kunden, die Schutzmasken nach China schicken wollten,
erfuhr die taz in der Kreuzberger Apotheke, die das Schild an der Tür hat.
Wieder vorrätig habe man aber nur Masken zum Schutz gegen einfache
Bakterien. Um sich vor dem Coronavirus zu schützen, müsse man sogenannte
Partikel-filternde Halbmasken – filtering face piece, kurz FFP – tragen.
Diese seien deutlich teurer und in Berlin zurzeit kaum noch lieferbar.
Um ihre Vorräte nicht so schnell aufzubrauchen, geben einige Apotheken
FFP-Masken nur noch in begrenzter Stückzahl an ihre Kunden ab. Gefragt nach
einem Mundschutz gegen biologische Erreger, verweisen auch Baumärkte auf
Lieferengpässe.
10 Feb 2020
## AUTOREN
Plutonia Plarre
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
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