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# taz.de -- Naturkatastrophe in Ost-Türkei: Mehr als 20 Tote bei Erdbeben
> Im Osten der Türkei starben durch ein Beben mindestens 22 Menschen, mehr
> als tausend wurden verletzt. Minusgrade erschweren die Rettungseinsätze.
Bild: Ein Erdbeben mit der Stärke 6,8 ließ Häuser wie hier in Elazig in sich…
Istanbul afp | Bei einem schweren Erdbeben sind im Osten der Türkei mehr
als 20 Menschen getötet worden. Zudem seien mehr als tausend Menschen
verletzt worden, teilte die Katastrophenschutzbehörde Afad am Samstag mit.
Das Zentrum des Bebens der Stärke 6,8 lag am Freitagabend in Sivrice in der
Provinz Elazig. Rettungsteams konnten am Samstag mehrere Überlebende aus
den Trümmern eingestürzter Häuser bergen. Mindestens 30 Menschen werden
noch vermisst.
[1][Das Beben] ereignete sich Afad zufolge am Freitagabend gegen 18.55 Uhr
(Ortszeit) in Sivrice, es wurden mindestens 30 Nachbeben registriert. Der
4000-Einwohnerort Sivrice liegt südlich der Stadt Elazig an einem See und
ist eines der beliebtesten Touristenziele in der Region.
Retter konnten bisher 39 Verschüttete lebend bergen, sagte der türkische
Innenminister Süleyman Soylu. Der Staatssender TRT zeigte dramatische
Aufnahmen von Dutzenden Rettern, die schweigend auf dem Dach eines
eingestürzten Gebäudes in der 600.000-Einwohner Stadt Elazig arbeiteten.
Nach Angaben des TV-Senders CNN Türk sind unter den Geretteten mindestens
zwei Kinder und eine Schwangere.
Mit speziellen Sensoren hörten Retter die Trümmer nach Überlebenden ab,
auch Bagger und Spürhunde seien im Einsatz, sagte ein Retter. Temperaturen
von Minus acht Grad Celsius hätten die Rettungsarbeiten in der Nacht
erschwert, meldete der Katastrophenschutz. Anwohner boten in den sozialen
Medien Hilfe und Unterkunft für Betroffene.
## Insassen aus beschädigtem Gefängnis umquartiert
Das Beben war in weiten Teilen der Osttürkei nahe der Grenzen zum Irak und
Syrien zu spüren. Auch aus den Provinzen Diyarbakir, Batman, Sanliurfa,
Adiyaman und Kahramanmaras wurden Verletzte gemeldet. In der Provinz Elazig
kamen nach Behördenangaben mindestens 17 Menschen ums Leben, in der
Nachbarprovinz Malatya vier.
In der benachbarten Stadt Adiyaman wurde ein Gefängnis beschädigt. Die
insgesamt 814 Insassen sollten in anderen Haftanstalten in der Region
untergebracht werden, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu
unter Berufung auf das Justizministerium.
In Turnhallen, Schulen und Büchereien wurden Notunterkünfte für die
Erdbebenopfer eingerichtet. Einige Bewohner hatten in der eisigen Nacht
zuvor Feuer entzündet, um sich zu wärmen. Die großen
Telekommunikationsunternehmen kündigten an, dass sie den Betroffenen
kostenlose Telefon- und Internetverbindungen zur Verfügung stellen würden.
[2][Präsident Recep Tayyip Erdogan] erklärte, es seien alle notwendigen
Schritte unternommen worden, um den Betroffenen zu helfen. Er habe mehrere
Minister an den Ort des Geschehens geschickt.
In der Türkei kommt es immer wieder zu schweren Erdbeben, da das Land auf
mehreren seismischen Platten liegt. Am 17. August 1999 waren bei einem
Erdbeben der Stärke 7,4 in Izmit, Istanbul und anderen Orten mehr als
17.000 Menschen ums Leben gekommen. Das letzte größere Erdbeben ereignete
sich 2011 in der Provinz Van. Es erreichte eine Stärke von 7,1, mehr als
600 Menschen starben.
25 Jan 2020
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