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# taz.de -- Raketenangriff auf US-Stützpunkt: Angst vor Eskalation wächst
> Die EU und die Türkei bitten um Deeskalation im Konflikt zwischen dem
> Iran und den USA. Beide behalten sich neue Angriffe vor. Viele Airlines
> meiden den Luftraum.
Bild: Besorgnis auch im Irak: Demonstration gegen den iranischen Raketenangriff…
Brüssel dpa/ap/afp/taz | Nach [1][dem iranischen Vergeltungsangriff auf
US-Soldaten im Irak] wächst die Angst vor einem neuen Krieg im Nahen Osten.
PolitikerInnen unterschiedlichster Couleur warnten vor einer weiteren
Eskalation. Der Iran hatte keinen Zweifel gelassen, dass es eine
Vergeltungsaktion für die gezielte, von Trump angeordnete [2][Tötung seines
Generals Qasim Soleimani] war.
„Der Gebrauch von Waffen muss jetzt aufhören, um Raum für Dialog zu
schaffen“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch
nach einer Sondersitzung der EU-Kommission. Alle seien dazu aufgerufen,
Gespräche wieder aufleben zu lassen. „Und davon kann es nicht genug geben.“
Die EU könne dabei auf ihre ganz eigene Weise beitragen. Man habe bewährte
Beziehungen zu vielen Akteuren in der Region und darüber hinaus, um zur
Deeskalation beizutragen. „Die aktuelle Krise betrifft nicht nur die
Region, sondern uns alle.“
Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu will am Donnerstag in den Ir…
reisen und sich um Deeskalation bemühen. Das teilte sein Ministerium mit.
Çavuşoğlu habe zudem bereits mit seinem iranischen Kollegen Dschawad Sarif
telefoniert.
Auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warnte vor einer weiteren
Eskalation – verbunden allerdings mit einer klaren Drohung Richtung Iran.
„Wer versucht, uns anzugreifen, wird den vernichtendsten Schlag verkraften
(müssen)“, sagte Netanjahu am Dienstag bei einer Rede in Jerusalem. Der
Regierungschef lobte erneut das Vorgehen der USA und erklärte, Israel stehe
an der Seite der Vereinigten Staaten.
## Iran droht weiter
Der Oberste Führer der Islamischen Republik, Ajatollah Ali Chameinei,
bezeichnete die Angriffe auf den Luftwaffenstützpunkt Ain al-Assad und eine
Basis der internationalen Koalition gegen die Terrorgruppe Islamischer
Staat im nordirakischen Erbil als „Schlag ins Gesicht“ der Amerikaner. Doch
„diese militärischen Aktionen sind nicht ausreichend (für Rache). Wichtig
ist, dass die korrupte Präsenz Amerikas in der Region zu einem Ende kommt.“
Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif twitterte, Teheran habe
„angemessene Maßnahmen zur Selbstverteidigung“ ergriffen „und beendet“.
Teheran wolle keine weitere Eskalation, würde sich aber gegen weitere
Aggression verteidigen.
US-Präsident Donald Trump hatte nach dem nächtlichen Raketenangriff
zunächst gelassen reagiert und eine Ansprache im Lauf des Mittwochs
angekündigt.
## Airlines meiden die Region am Golf
Unmittelbare Konsequenzen zog die zivile Luftfahrt: Viele
Fluggesellschaften, darunter die Lufthansa, setzten ihre Flüge in der
Region aus. Die US-Luftfahrbehörde FAA hatte alle amerikanischen
Fluggesellschaften und Piloten angewiesen, nicht mehr in den irakischen und
iranischen Luftraum und auch nicht über bestimmten Regionen am Persischen
Golf zu fliegen.
Aber auch nichtamerikanische Airlines meiden das Gebiet. So stoppte die
französische Fluggesellschaft Air France als „Vorsichtsmaßnahme“ bis auf
Weiteres Überflüge über dem Iran und Irak, ebenso die Schwestergesellschaft
KLM aus den Niederlanden. Die polnische LOT leitet bereits seit dem
Wochenende ihre Flüge um. Emirates aus den Vereinigten Arabischen Emiraten
und Flydubai erklärten am Mittwoch, sie hätten ihre Flüge nach Bagdad aus
„operationellen Gründen“ gestrichen.
Auch Qantas aus Australien, Singapore Airlines, Malaysia Airlines und die
indischen Airlines Air India und Air India Express teilten mit, sie hätten
ihre Flüge über der Golfregion bis auf Weiteres umgeleitet.
Für zusätzliche Nervosität sorgte der [3][Absturz einer ukrainischen
Passagiermaschine kurz nach dem Start in Teheran], bei dem alle 176
Insassen ums Leben kamen. Ukrainische und iranische Stellen gingen aber von
einem technischen Versagen und nicht von militärischer Gewalt als
Absturzursache aus.
8 Jan 2020
## LINKS
[1] /Eskalation-zwischen-Iran-und-USA/!5654544
[2] /Nach-Angriff-auf-iranischen-General/!5654469
[3] /Flugzeugabsturz-bei-Teheran/!5654543
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