# taz.de -- Französischer Militäreinsatz in Mali: 13 Soldaten bei Unfall gest… | |
> Zwei Hubschrauber stießen am Montag zusammen. Es ist einer der | |
> schlimmsten Zwischenfälle für das französische Militär in den vergangenen | |
> Jahrzehnten. | |
Bild: Gao, Mali, August 2019: ein Tiger-Kampfhubschrauber des französischen Mi… | |
PARIS dpa | Bei einem Zusammenstoß von zwei Militärhubschraubern sind im | |
westafrikanischen Krisenstaat Mali 13 französische Soldaten ums Leben | |
gekommen. Der Unfall ereignete sich am Montagabend während eines | |
Kampfeinsatzes gegen Dschihadisten, wie der Präsidentenpalast in Paris am | |
Dienstag mitteilte. Die beiden Kampfhubschrauber stießen in der Luft | |
zusammen. Es handelt sich um einen der schlimmsten Zwischenfälle für das | |
französische Militär in den vergangenen Jahrzehnten. | |
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach den Angehörigen sein Beileid | |
aus und würdigte den Mut der Soldaten. Sie seien für Frankreich „im harten | |
Kampf gegen den Terrorismus“ in der Sahelzone gestorben. „Diese dreizehn | |
Helden hatten nur ein Ziel: uns zu beschützen. Ich verbeuge mich vor dem | |
Schmerz ihrer Lieben und Kameraden“, erklärte er. Premier Édouard Philippe | |
erklärte via Twitter: „Diesen für ihr Land gefallenen Helden schulden wir | |
all unsere unendliche Dankbarkeit.“ | |
Frankreich kämpft in Mali und weiteren Ländern der Sahelzone [1][mit der | |
Truppe „Barkhane“ gegen islamistische Terroristen]. Ihr gehören etwa 4.500 | |
Soldaten an. In Mali sind auch bis zu 1.100 Bundeswehrsoldaten im Einsatz. | |
Sie sind Teil einer UN-Mission zur Stabilisierung des Landes. Dieser gilt | |
als der gefährlichste Einsatz der Bundeswehr. Die Bundeswehr unterhält etwa | |
im malischen Gao ihr „Camp Castor“. | |
In den Staaten der Sahelzone – einem Gebiet, das sich südlich der Sahara | |
vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt – sind etliche bewaffnete Gruppen | |
aktiv, einige haben den Terrororganisationen Islamischer Staat (IS) oder | |
al-Qaida die Treue geschworen. | |
## 549 tote französische Soldaten | |
Nach Angaben des französischen Verteidigungsministeriums sind aus Versehen | |
ein Cougar-Hubschrauber und ein Tiger-Kampfhubschrauber zusammengestoßen. | |
Die Kommandos verfolgten demnach eine Gruppe von Terroristen, die einige | |
Stunden zuvor entdeckt worden und mit Pick-up-Trucks und Motorrädern | |
unterwegs waren. Gegen 19.40 Uhr kollidierten die beiden Hubschrauber in | |
geringer Höhe. Keiner der Insassen überlebte. Der Unfall ereignete sich in | |
der Region Liptako. | |
Bei den Toten handelt es sich nach Angaben des Élysée um sechs Offiziere, | |
sechs Unteroffiziere und einen Hauptgefreiten. Nach Angaben des | |
Bürgermeisters François Bayrou kamen sieben der Soldaten aus der | |
südfranzösischen Stadt Pau. „Die französische Operation Barkhane arbeitet | |
unermüdlich im Sahel und in Mali, um die Sicherheit der vom Terrorismus | |
betroffenen Bevölkerung zu gewährleisten“, erklärte der Chef der | |
UN-Friedensmission Minusma in Mali, Mahamat Saleh Annadif. | |
Zuletzt war Anfang November ein französischer Soldat in Mali durch einen | |
Sprengsatz getötet worden. Der Mann war mit einem gepanzerten Fahrzeug | |
unterwegs gewesen, als die Sprengfalle explodierte. Nach Angaben der | |
Nachrichtenagentur AFP sind seit 2013 – diesen Unfall eingerechnet – 38 | |
Soldaten in der Sahelzone ums Leben gekommen. Seit 1963 sind bei | |
Auslandseinsätzen 549 französische Soldaten gestorben. | |
Auch die Bundeswehr hat in der Vergangenheit in Mali einen tödlichen | |
Hubschrauber-Unfall erlebt. Im Juli 2017 war ein Tiger-Kampfhubschrauber | |
nördlich von Gao abgestürzt und ausgebrannt. Dabei starben zwei Soldaten – | |
die ersten und bislang einzigen Todesfälle des Bundeswehr-Einsatzes in | |
Mali. Für den Absturz war nach Untersuchungen der Bundeswehr ein | |
Wartungsfehler dreier Mechaniker verantwortlich. | |
26 Nov 2019 | |
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Jens Spahn | |
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