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# taz.de -- Krieg im Jemen: Kleiner Schritt Richtung Frieden
> Regierung und Separatisten wollen sich die Macht teilen. Der Deal könnte
> die Front gegen den gemeinsamen Gegner einen: die Huthi-Rebellen.
Bild: Jemens Präsident zwischen dem emiratischen (l.) und dem saudischen Kronp…
Berlin taz | Es geht nur um einen Teilkonflikt innerhalb des Jemenkriegs,
doch was diesen betrifft, sind sich die Widersacher einen großen Schritt
näher gekommen: [1][Nach wochenlangen Verhandlungen] haben sich die
Regierung und die Separatisten im Süden des Landes geeinigt.
Einer am Dienstag unterzeichneten Vereinbarung zufolge soll der
jemenitische Präsident Abedrabbo Mansur Hadi in die Interimshauptstadt
Aden zurückkehren, in der er sich schon seit 2014 nicht mehr aufhält und
die im August [2][von den Separatisten erobert worden war]. Alle Truppen
sollen sich weitgehend aus der Stadt zurückziehen. Und die mächtigen
Milizen der südlichen Separatisten sollen der Regierung unterstellt werden.
Im Gegenzug werde der Südliche Übergangsrat (STC), die mächtigste
Vertretung der Verfechter eines unabhängigen Staates Südjemen, im Zuge
einer Kabinettsumbildung an der Regierung beteiligt. Auch bei den
[3][UN-Friedensverhandlungen für den Jemen] sollen die Separatisten künftig
mit am Tisch sitzen. Von den Gesprächen zwischen der Regierung und den
Huthi-Rebellen, die weite Teile des Landes kontrollieren, waren die
Separatisten bislang ausgeschlossen.
Nicht nur für den STC ist der Deal ein Erfolg. Das in der saudischen
Hauptstadt Riad unterzeichnete Dokument ist auch in Saudi-Arabiens
Interesse, das den Kampf gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen
anführt, der eigentlich auch von den Separatisten unterstützt wird. Die
Anti-Huthi-Koalition drohte durch die internen Kämpfe zu zerbrechen.
Kein Wunder also, dass es sich der saudische Kronprinz Muhammad bin Salman
nicht nehmen ließ, die Riad-Vereinbarung persönlich zu verkünden.
Der UN-Jemen-Beauftragte, Martin Griffiths, war bei der Unterzeichnung zwar
dabei, hatte aber eine eher beobachtende Rolle. Ihm blieb, den
Konfliktparteien zu gratulieren und Saudi-Arabien zu danken. „Um Frieden zu
erreichen, ist es wichtig, den betroffenen südlichen Akteuren zuzuhören“,
schrieb Griffiths auf Twitter.
6 Nov 2019
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## AUTOREN
Jannis Hagmann
## TAGS
Jemen
Saudi-Arabien
Huthi-Rebellen
Separatisten
Südlicher Übergangsrat (STC)
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Aden
Jemen Bürgerkrieg
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