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# taz.de -- Neues Gesetz zu Upskirting und Gaffen: Foto-Spannern den Garaus gem…
> Wer ungefragt Frauen untenrum fotografiert oder nach Verkehrsunfällen
> Opfer ablichtet, muss künftig mit einer Strafe rechnen.
Bild: Hier gibt's nix zu gaffen – Upskirting wurde nun endlich unter Strafe g…
Wer Frauen und Mädchen heimlich unter dem Rock fotografiert oder an
Unfallorten herumlungert und dort Fotos von Opfer oder gar Toten macht und
diese auch noch verbreitet, muss künftig mit einer Geldstrafe und sogar
zwei Jahren Haft rechnen. [1][So sieht es ein Gesetzentwurf vor], den das
Kabinett in Berlin am Mittwoch beschlossen hat.
Sinn des Gesetzes ist der Schutz der Intimsphäre von Menschen im weitesten
Sinne. Die werde verletzt, wenn Genitalien und Hintern ungefragt unter dem
Rock fotografiert werden. Das sogenannte Upskirting sei „demütigend und
verletzend“, sagte Justizministerin Christine Lambrecht, aus deren Haus der
Vorstoß stammt. Sie sagt: „Es trifft Frauen sehr, wenn sie zu Objekten
gemacht werden.“
Ebenso will die SPD-Politikerin Angehörigen von schwer verletzten oder gar
toten Unfallopfern „zusätzliches Leid“ ersparen. „Für Menschen, die in
einem solchen Moment nichts anderes im Sinn haben, als Fotos zu schießen,
fehlt mir jedes Verständnis“, sagte Lambrecht.
Bislang wird in Deutschland Upskirting als Ordnungswidrigkeit behandelt.
Erst wenn der Täter sein Opfer körperlich berührt oder verbal beleidigt,
kann das als Straftat geahndet werden. In [2][Großbritannien gilt seit
diesem Jahr bereits ein Upskirting-Verbot], nachdem eine junge Frau mehr
als ein Jahr lang versucht hatte, juristisch gegen den Täter vorzugehen.
## Learning by punishing, Lernen durch Bestrafen
Der Gesetzesinitiative in Deutschland ging eine [3][Online-Petition] zweier
junger Frauen voraus, die 100.000 Unterstützer*innen unterschrieben haben.
Die beiden Frauen – Hanna Seidel und Ida Marie Sassenberg – beklagen, dass
die Fotos häufig auf Pornoseiten landeten.
Das Unter-den-Rock-Gucken ist keine Erfindung der Neuzeit. Schnelle Fotos
und ihre rasante Verbreitung werden durch Handys und soziale Netzwerke
erleichtert. Früher auf dem Schulhof haben sich die Jungs kleine Spiegel
auf die Schuhspitze gelegt und ihren Fuß zwischen die Beine von Mädchen
geschoben, um deren Unterhose zu sehen. Das fanden Mädchen damals schon
nicht lustig. Manche haben sich als Schutz Turnhosen oder bunte Höschen
über die Unterhose gezogen.
Frauen unter dem Rock zu filmen, sei „keine Lappalie“, sagte Stephan
Thomae, Vizefraktionschef der FDP im Bundestag. Jetzt sei eine „Lücke im
Strafrecht geschlossen“, meinte der CDU-Politiker Christian Calderone mit
Blick auf das Fotoverbot an Tatorten. Es sei „höchst anstößig und
widerwärtig, wenn Schaulustige aus reiner Sensationsgier Bildaufnahmen von
verstorbenen Unfallopfern“ anfertigen und öffentlich verbreiten, so
Calderone, der Abgeordneter im Niedersächsischen Landtag ist.
Learning by punishing, Lernen durch Bestrafen: Wer nicht von selbst darauf
kommt, dass weder Frauen heimlich unter dem Rock noch Unfallopfer oder gar
Tote begafft und fotografiert werden sollten, muss eben dafür bezahlen –
mit Geld oder Haft.
13 Nov 2019
## LINKS
[1] /Gestzesentwurf-zum-Upskirting/!5622601&s=Upskirting/
[2] /Gesetz-gegen-Upskirting/!5566280&s=Upskirting/
[3] /Archiv-Suche/!5595664&s=Upskirting&SuchRahmen=Print/
## AUTOREN
Simone Schmollack
## TAGS
Upskirting
Gaffen
Strafe
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Unfallopfer
Strafgesetz
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