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# taz.de -- Wahlprognosen für Hamburg: Grüne immer stärker
> Zwei Wahlumfragen sehen SPD und Grüne bei der Bürgerschaftswahl auf
> Augenhöhe. Unklar bleibt, wer mit wem regiert.
Bild: Die Grünen: Stark wie nie
Hamburg taz | Noch sind es gut 100 Tage, bis Hamburg die Wahl hat. Doch der
Urnengang am 20. Februar, in dem die neue Landesregierung bestimmt wird,
wirft seine Schatten voraus. Während die Parteien und Partei- und
KandidatInnenparteitagen in den Wahlkampf gestartet sind, befeuern zwei
aktuelle Wahlumfragen die Spekulationen um die neue Landesregierung. Danach
sieht alles nach einem Kopf an Kopf-Rennen zwischen den aktuellen
Koalitionspartnern, SPD und Grüne aus. Offen ist damit auch die Frage, ob
[1][Peter Tschentscher (SPD)] Bürgermeister bleibt oder [2][Katharina
Fegebank (Grüne)] ihn ablöst und wer überhaupt mit wem regieren könnte.
Die Umfragen: Die Umfrage von Wahlkreisprognose.de im Auftrag der
Morgenpost und die von der Bild beauftragte [3][Prognose von Insa], liefern
zwar recht unterschiedliche Zahlen, aber ähnliche Trends. Kopf an Kopf
liegen damit SPD und Grüne. Bei Wahlkreisprognose.de liegt die SPD ein
Prozent vor den Grünen (29,5% : 28,5%), bei Insa liegen die Grünen knapp
vorn (26% : 25%). Auch die anderen Bürgerschaftsparteien werden recht
unterschiedlich bewertet. Die CDU bleibt aber – mal mit 11% mal mit 17% –
knapp drittstärkste Kraft, der FDP werden 8 % und damit der Wiedereinzug in
die Bürgerschaft prophezeit. Vier Regierungskonstellationen sind damit
praktisch möglich.
## Vier Koalitionen sind praktisch möglich
Rot-Grün: Alles wie gehabt. Die jetzigen Koalitionäre haben allen Prognosen
zufolge eine satte Mehrheit, und da die meisten HamburgerInnen Peter
Tschentscher laut Umfragen Katharina Fegebank als Bürgermeisterinnen
vorziehen, könnte das am Wahltag den Ausschlag für die SPD geben. Viel
spricht also für die Fortsetzung der Koalition, drei Punkte aber dagegen.
1. Wenn die Grünen Fegebank zur Bürgermeisterin küren und die neue
Regierung wollen, geht das nur mit anderen Partnern, etwa in einem
Jamaica-Bündnis. 2. In den vergangenen Wochen ist das Koalitionsklima
zwischen SPD und Grünen merklich abgekühlt. 3. Seit 1970 haben Hamburgs
WählerInnen niemals eine bestehende Regierungskonstellation durch Wahl
bestätigt.
Grün-Rot: Sollten die Grünen die SPD bei der Wahl knapp überflügeln, wäre
eine Koalition beider Partner unter der Führung und Fegebank als
Bürgermeisterin möglich. Klar ist: Peter Tschentscher will nicht Zweiter
Bürgermeister und Senator werden – er würde für die Wahlniederlage die
Verantwortung übernehmen und aus der ersten Reihe treten. Relevante Teile
der Hamburger SPD um den Büprgerschaftsabgeordneten Joachim Seeler aber
wollen lieber Opposition als Juniorpartner der Grünen sein: Sie befürchten,
dass eine Juniorpartnerschaft die SPD weiter in den Abgrund ziehen könnte.
Jamaika-Bündnis: Egal, wer von den heutigen Koalitionären am Ende die Nase
vorne hat, wäre Jamaica – ein Bündnis mit CDU und FDP – für die Grünen …
Machtoption. Liegen sie hinter der SPD könnten sie mit Jamaika trotzdem die
Bürgermeisterin stellen und den neuen Senat führen. Liegen sie aber vorn
und die SPD verweigert eine Juniorpartnerschaft, ist Jamaika für die Grünen
praktisch die einzige Regierungsalternative. Das zentrale Problem: Viele
Grüne-WählerInnen wollen nicht ausgerechnet der CDU und der FDP an die
Macht verhelfen und in den aktuellen Prognosen wird es für Jamaika knapp:
Bei Insa hätte das Dreierbündnis mit 64 von 121 Sitzen eine knappe
Mehrheit, bei wahlprognose.de würde es mit nur 60 Sitzen zum Regieren nicht
reichen.
Die Deutschland-Koalition: Anders als für Jamaika reicht es für eine
Koalition zwischen SPD mit CDU und FDP in beiden aktuellen Prognosen.
Tschentscher bliebe Bürgermeister, die SPD stärkste Kraft, CDU und FDP
dürften mitregieren und sich dadurch aufgewertet fühlen. Doch diese
Konstellation wäre nach den aktuellen Prognosen eine Koalition der
Wahlverlierer, die den vermutlichen Wahlgewinner, die Grünen, in die
Opposition abschiebt. In Zeiten, wo sdie Klimakrise das Top-Thema ist, wäre
ein solches Bündnis den WählerInnen kaum zu vermitteln.
14 Nov 2019
## LINKS
[1] /Peter-Tschentscher-ueber-politische-Ziele/!5611470
[2] /Katharina-Fegebank-ueber-gruene-Politik/!5614130
[3] https://dawum.de/Hamburg/INSA/2019-11-12/
## AUTOREN
Marco Carini
## TAGS
Peter Tschentscher
Regierende Bürgermeisterin
Bürgerschaftswahl
Katharina Fegebank
Grüne Hamburg
Bezirk Hamburg-Mitte
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