# taz.de -- Ausstellungsempfehlung für Berlin: Doppelgänger einer geteilten S… | |
> Vlad Nancă untersucht die Symbolsprache sozialistischer Stadtplanung – | |
> unter anderem am Alexanderplatz. Die taz sprach mit dem Künstler. | |
Bild: Ausstellungsansicht bei KVOST / Vlad Nancă und Walter Womacka (Leihgeber… | |
Nicht nur am Berliner Alexanderplatz, sondern auch in Rumänien, in der | |
Kleinstadt Fălticeni, steht eine Weltzeituhr, eine Kopie des Berliner | |
Originals, das in den 1980ern der rumänische Bürgermeister nachbauen ließ. | |
Solche Parallelen in sozialistischer Stadtplanung und Symbolsprache sind | |
es, die Vlad Nancă, erster Preisträger des Stipendiums des [1][Kunstvereins | |
Ost ] (KVOST), interessieren – genau wie deren Fortleben im Kapitalismus. | |
Der Alexanderplatz und seine Wahrzeichen stehen im Fokus seiner Ausstellung | |
bei KVOST. In Mosaiken nimmt er Bezug auf Wandbilder Walter Womackas, der | |
1968 die künstlerische Gestaltung der Neubauten am Platz leitete. Arbeiten | |
Nancăs treffen auf Originale Womackas, auf eine Stadtlandschaft des | |
bulgarischen Fotografen Kamen Stoyanov, auf Flohmarktfunde. | |
In einem Video schiebt Nancă noch den auf Kommerz ausgerichteten heutigen | |
Alexanderplatz dazwischen, lässt ihn sich im beschaulichen Fălticeni | |
spiegeln und fragt so nach den Wirkungen der Systeme wie der Räume auf | |
deren Bewohner*innen. | |
Einblick 792: Vlad Nancă, Künstler | |
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? | |
Und warum? | |
Vlad Nancă: Das war tatsächlich eine Performancearbeit, Dafna Maimons „Wary | |
Mary“. Sie war Teil des Assemble Programs in Berlin und behandelte | |
schwierige Themen, ohne den Humor zu verlieren. Das gefiel mir sehr gut, | |
weil heutzutage viele Performancekünstler dazu tendieren, sich viel zu | |
ernst zu nehmen. | |
Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen? | |
Ich mag die Trauma Bar und Kino sehr gerne. Es ist ein relativ neuer Klub, | |
der eine sichere Umgebung für jede*n bietet. Dazu gibt es großartige Musik | |
und noch viel mehr. | |
Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit | |
durch den Alltag? | |
Beatriz Colominas „X-Ray Architecture“ und das Kajet Magazin. | |
Was ist dein nächstes Projekt? | |
Ganz bald schon startet eine weitere Einzelausstellung von mir in Bukarest. | |
Es geht wieder um die sozialistische Utopie in der Architektur. Ich | |
verweise auf die Parallelen zwischen dem alltäglichen Anblick Bukarests von | |
1980 und die Angebote der „radical architects“ von beispielsweise | |
Superstudio aus in Italien in den 1970ern. | |
Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten | |
Freude? | |
Natürlich ist da mein Smartphone, welches ich gleichzeitig liebe und hasse, | |
aber meistens ist mein Laptop und ein Stift hilfreicher für mich. | |
Dieser Text erscheint im taz.plan. Mehr Kultur für Berlin und Brandenburg | |
immer Donnerstags in der Printausgabe der taz | |
25 Sep 2019 | |
## LINKS | |
[1] https://kvost.de/ | |
## AUTOREN | |
Beate Scheder | |
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