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# taz.de -- Äußerung nach Bullen-Attacke: Strafanzeige gegen „Animal Peace�…
> Tierrechtler lobten das „Heldentum“ eines Bullen, der zwei Menschen
> tötete. Nun geht eine Bauern-Vereinigung juristisch gegen die
> AktivistInnen vor.
Bild: Kann gefährlich werden: ein Bulle
Berlin taz | Ihr Tod ist gut einen Monat her. Ein 60-jähriger Bauer und
sein etwa 80-jähriger Vater waren von einem Bullen attackiert worden. Das
Tier, das ein Kalb verteidigen wollte, gehörte der Familie aus der
Oberpfalz. In einem Facebook-Post rühmte die Tierrechtsorganisation Animal
Peace daraufhin das „Heldentum“ des Tiers. Die AktivistInnen formulierten
zudem etwas ungelenk die Hoffnung, dass „viele weitere Rinder in den
Aufstand der Geknechteten folgen“. Gegen diesen Post hat die
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) nun Strafanzeige bei
der zuständigen Staatsanwaltschaft Regensburg erstattet.
Der Facebook-Beitrag sei eine „abartige Hetze und Herabwürdigung des
Verstorbenen“, sagt Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der AbL zur taz. In
einer Pressemitteilung schreibt der Verein, in dem vornehmlich kleinere
bäuerliche Betriebe organisiert sind: Das Statement sei geeignet, „das
ansehen aller Vieh haltenden Bäuerinnen und Bauern zu treffen“. Derartige
Verleumdungen seien „nicht zu akzeptieren“. Der nun formulierte
Strafantrag, der der taz vorliegt, lautet auf Beleidigung, üble Nachrede
und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener.
Es ist nicht das erste Mal, dass Animal Peace [1][mit provokanten Aussagen
von sich reden macht]. Ein ähnlicher Facebook-Post hatte die
TierschützerInnen bereits im Jahr 2015 ein Gerichtsverfahren eingebracht.
Damals war ein Landwirt aus Nümbrecht-Nallingen in Nordrhein-Westfalen
durch seinen Bullen tödlich verwundet worden. Die Tierrechtsorganisation
meldete sich anschließend zu Wort – mit bekanntem Wortlaut: „Wir verneigen
uns vor dem Helden der Freiheit“, „mögen viele weitere Rinder in den
Aufstand der Geknechteten folgen.“
Das Verfahren wegen „Verunglimpfung des Andenken Verstorbener“, das auch
damals unter anderem die AbL angestrebt hatte, wurde jedoch eingestellt.
Die Tatbestände der Beleidigung und üblen Nachrede seien nicht erfüllt,
hieß es damals vonseiten der Staatsanwaltschaft. Allerdings distanzierte
sich damals auch die Veggie-Szene von den Aussagen.
## Sowohl legale als auch illegale Mittel
Ob die aktuelle Anzeige anders endet, ist ungewiss. „Wir wollen uns so eine
Unverschämtheit einfach nicht gefallen lassen“, kommentiert Janßen den
rechtlichen Vorstoß. „Wir erkennen ja an, dass es auch berechtigte Kritik
an Massentierhaltung gibt. Aber für viele Bauern, die sich davon abheben,
ist das wie ein Schlag.“
Bis Redaktionsschluss waren die AktivistInnen für eine Stellungnahme nicht
erreichbar. Die Tierrechtsorganisation ist als gemeinnützig anerkannt und
bedient sich bei ihren Aktionen sowohl legaler als auch illegaler Mittel.
Nach eigenen Angaben fasst der Verein aus Frankfurt gut 5.000 Mitglieder.
Aufsehen erregten die AktivistInnen mit ihrer Forderung der „Todesstrafe
für die verantwortlichen unberechenbaren Mörder“ von Hund Chico. Der
Bullterrier hatte im April 2018 seinen 27-jährigen Hundehalter und dessen
52-jährige Mutter totgebissen.
20 Aug 2019
## LINKS
[1] /Veganer-entsetzt-ueber-Animal-Peace/!5022343
## AUTOREN
Tobias Schmidt
## TAGS
Landwirtschaft
Tiere
Tierrechte
Tierschützer
Kühe
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