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# taz.de -- Sony Music zieht nach Berlin: Richtfest mit Ramona
> Sony Music verlegt seinen deutschen Hauptsitz und die Zentrale
> Continental Europe im Sommer 2020 nach Berlin. Die neue Adresse:
> Potsdamer Straße.
Bild: Ramona Pop (Mitte), Daniel Lieberberg (rote Jacke, verdeckt) Patrick Mush…
An einen Baukran gekettet schwebt der mit Tannenzweigen und Bändern
geschmückte Richtkranz in den blauen Himmel. Über 100 Menschen verfolgen am
Mittwoch das Szenario, untermalt von Klängen der Karaoke-Version „Empire
State Of Mind Part 2“. Die Gäste, darunter Wirtschaftssenatorin Ramona Pop
(Grüne) und die Chefs von Sony Music, Daniel Lieberberg und Patrick
Mushatsi-Kareba wirken gerührt. Nach 15 Jahren kehre Sony Music nicht nur
zurück an den Musikstandort Berlin, hatten Lieberberg und Mushatsi-Kareba
zuvor in ihren Reden geschwärmt. Es sei auch eine Heimkehr nach Schöneberg
– dahin, wo sich Iggy Pop und Blixa Bargeld früher rumgetrieben haben, wo
sich die Konzertlocations Loft und Metropol befanden und es die Discos
Dschungel und 90 Grad gab.
Im Sommer 2020 soll das Bauvorhaben an der Potsdamer- Ecke Bülowstraße
fertig sein. Auf dem Gelände hatte sich früher die Zentrale der Commerzbank
befunden. Das Ensemble, „Im Wirtschaftswunder“ genannt und von der Pecan
Development entwickelt, besteht aus drei Gebäuden mit insgesamt 27.000
Quadratmetern. In das mittlere, das eine Fassade aus Metall und Glas
erhalten wird, zieht Sony Music mit seinem deutschen Hauptsitz und der
Zentrale Continental Europe ein. Mit der Ankunft des Musikkonzerns erfährt
nun auch der südliche Teil der Potsdamer Straße eine deutliche Aufwertung.
Im Unterschied zum Norden war der südliche Teil „der Potse“ von
Gentrifizierung bislang weitgehend verschont geblieben.
Aber Sony ist nur der Anfang: Zwei Eckgrundstücke diesseits und jenseits
der Kurfürstenstraße, wo das Sexkaufhaus LSD und Woolworth stehen und sich
der Straßenstrich befindet, sind auch an eine
Projektentwicklungsgesellschaft verkauft worden. Die möchte nach Abriss und
Neubau offenbar auch an DAX-Konzerne vermieten.
Man ziehe an die Potsdamer, weil es da noch nicht so schick wie in München
sei, hatte Philipp von Esebeck, Finanzchef von Sony Music, kürzlich zur taz
gesagt. „Weil es da ein bisschen rougher, kreativer ist.“
Wirtschaftssenatorin Pop, von Lieberberg mit „Du und Ramona“ angesprochen,
zitierte diesen Satz in ihrer Rede. Sie freue sich und sei gespannt, was
rund um das Gebäude an dem neuen Standort entstehe. Berlin habe begriffen,
dass die Kreativbranche ein großer Wirtschaftsfaktor sei, bedankte sich
Lieberberg. Mit Blick auf die Musikgeschichte des Bezirks werde man in
Schöneberg kein Fremdkörper sein und wolle helfen, den Standort
weiterzuentwickeln.
Dann wurde das Buffet eröffnet. Die Nachbarschaft war zum Richtfest im
Innenhof nicht geladen, dafür aber die Bauarbeiter. Und die griffen zu: Der
Rinderbraten, 15 Stunden im Smoker gegart, war bald vergriffen.
15 Aug 2019
## AUTOREN
Plutonia Plarre
## TAGS
Ramona Pop
Wirtschaft
Schwerpunkt Gentrifizierung in Berlin
Stadtentwicklung
Musikindustrie
Kulturpolitik
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