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# taz.de -- Nach Ibiza-Affäre in Österreich: Fünf Datenträger vernichtet
> Das Kanzleramt ließ kurz vorm Sturz der Regierung mehr Daten vernichten
> als zunächst bekannt. Doch welche Infos waren auf den Festplatten?
Bild: Ein Mitarbeiter des damaligen Kanzlers Kurz soll Festplatten zum Schredde…
Wien dpa | Die Vernichtung von Datenträgern aus dem Kanzleramt in
Österreich unmittelbar vor dem drohenden Sturz der Regierung ist
umfangreicher gewesen als bisher angenommen. [1][Nach Informationen der
Magazine Falter] und Spiegel hat ein Mitarbeiter des Kanzleramts im Mai
fünf statt nur eine Festplatte von einer externen Spezialfirma zerstören
lassen und nicht durch Experten des Hauses.
Es sei in der 25-jährigen Geschichte des Unternehmens noch nie passiert,
dass jemand unter falschem Namen und mit solchem Aufwand Festplatten habe
vernichten lassen, wird der Geschäftsführer der Firma vom Falter am
Dienstag zitiert.
Das Schreddern erfolgte wenige Tage nach Bekanntwerden des
[2][„Ibiza-Videos“], das am 27. Mai zum Sturz der Regierung von Sebastian
Kurz durch ein [3][Misstrauensvotum im Parlament] führte.
Es ist unklar, welche Daten auf den Festplatten waren. Die zeitliche Nähe
zum Bekanntwerden des Videos, in dem Ex-Vizekanzler und Ex-FPÖ-Chef
Heinz-Christian Strache einer angeblichen russischen Oligarchen-Nichte
wirtschaftliche Vorteile im Gegenzug für Spenden an die FPÖ in Aussicht
stellt, hatte zu Spekulationen geführt, die Vernichtung der Daten könne
etwas mit dem Skandal zu tun haben.
ÖVP-Chef und Ex-Kanzler Kurz hat dies zurückgewiesen. Die Vernichtung
sensibler Daten angesichts der bevorstehenden Abwahl sei nicht anstößig.
Auch Österreichs Kanzlerin Brigitte Bierlein erklärte, „die Löschung
bestimmter sensibler, nicht dem Bundesarchivgesetz unterliegender Daten
entspricht der üblichen Praxis bei Regierungswechseln“. Nichtsdestotrotz
werde der Fall geprüft. Auch die Staatsanwaltschaft hat sich eingeschaltet.
Der Vorgang war aufgeflogen, weil der Mitarbeiter die Rechnung von 76 Euro
bei dem Unternehmen nicht bezahlt hatte. Durch Nachforschungen war man auf
die Spur des Mannes gekommen.
23 Jul 2019
## LINKS
[1] https://www.falter.at/archiv/wp/ratsch-ratsch-ratsch?ref=alert
[2] /Regierungskrise-in-Oesterreich/!5596341
[3] /Misstrauensvotum-in-Oesterreich/!5598469
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