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# taz.de -- Konflikt in der Straße von Hormus: Iran setzt britischen Tanker fe…
> Der Tanker „Stena Impero“ soll ein Fischerboot gerammt haben. Die
> Regierung in London rät britischen Schiffen, die Meerenge vorerst zu
> meiden.
Bild: Liegt jetzt im Hafen von Bandar Abbas – die „Stena Impero“
London/Teheran afp/dpa | Nach der Festsetzung eines britischen Tankers
durch den Iran rät Großbritannien britischen Schiffen, die Straße von
Hormus vorerst zu meiden. Britische Schiffe sollten die Gewässer um die
Straße von Hormus „vorläufig“ nicht durchqueren, teilte die britische
Regierung am Samstag mit. Die iranischen Revolutionsgarden hatten am
Freitag den britischen Tanker „Stena Impero“ in der Meerenge am Persischen
Golf beschlagnahmt.
Der Tanker sei nach einer Kollision mit einem Fischereischiff einfach
weitergefahren, sagte Morad Afifipur, ein Sprecher der Hafenbehörde in
Bandar Abbas in Südiran, am Samstag. Daraufhin habe das Fischereischiff die
Behörden im Iran verständigt. Der Tanker sei dann im Einklang mit dem
Seerecht gestoppt und nach Bandar Abbas eskortiert worden. Dort liefen nun
Untersuchungen.
Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) hatten den unter britischer Flagge
fahrenden Öltanker am Freitag in der Straße von Hormus mit der Begründung
angehalten, er habe internationale Vorschriften nicht beachtet. Der Tanker
soll sein GPS-System ausgeschaltet haben und auf der falschen Richtungsspur
von Süden in die Straße von Hormus eingefahren sein. Damit habe die Gefahr
von Kollisionen bestanden. Außerdem soll der Tanker umweltschädigende
Materialien am Bord haben, die derzeit von der Umweltbehörde in Bandar
Abbas untersucht würden.
Die Besatzung der „Stena Impero“ darf das Schiff bis Ende dieser
Untersuchungen nicht verlassen, fügte Morad Afifipur hinzu. Von den 23
Besatzungsmitgliedern seien 18 aus Indien und fünf aus Russland, den
Philippinen und Lettland, sagte er der Nachrichtenagentur Isna.
## Revanche für die Beschlagnahmung in Gibraltar?
Am Freitag hatte [1][es auch Berichte über einen zweiten britischen Tanker
gegeben], den die IRGC in Richtung Iran abgedrängt haben sollen. Offizielle
iranische Reaktionen dazu gab es nicht. Medienangaben zufolge wurde der
unter liberianischer Flagge fahrende Tanker „Mesdar“ der britischen Norbulk
Shipping UK nicht an die Kette gelegt, sondern durfte nach einer
Routinebefragung weiterfahren.
Beobachter hatten mit solchen Vorfällen gerechnet, nachdem im britischen
Gibraltar ein Tanker mit Öl aus dem Iran unter dem Vorwurf illegaler
Öllieferungen an Syrien an die Kette gelegt worden war. Der seit Anfang des
Monats festgesetzte Supertanker darf mindestens bis Mitte August nicht
wieder auslaufen. Der Iran hatte die Festsetzung des Tankers als
„Piraterie“ verurteilt und mit Konsequenzen gedroht.
„Wir bleiben tief besorgt über das inakzeptable Vorgehen des Iran, das die
internationale Freizügigkeit der Schifffahrt auf die Probe stellt“, sagte
eine britische Regierungssprecherin am Samstag nach einem nächtlichen
Treffen des Krisenstabs Cobra. Zuvor hatte bereits Großbritanniens
Außenminister Jeremy Hunt die Festsetzung als „inakzeptabel“ bezeichnet.
Der Iran müsse mit „ernsthaften Konsequenzen“ rechnen, wenn der Konflikt
nicht schnell gelöst werde.
Die Straße von Hormus ist ein strategisch wichtiges Nadelöhr für den
Transport von Öl. Rund ein Drittel des auf dem Seeweg transportierten Öls
wird durch die Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman befördert. Die
Meerenge ist schon seit Jahrhunderten eine wichtige Handelsroute.
20 Jul 2019
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