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# taz.de -- Wieder SPD-Skandal in Ostfriesland: SPDler für Hitlergruß angezei…
> Die Staatsanwalt Aurich ermittelt gegen ein Parteimitglied auf Langeoog.
> Der Beschuldigte bestreitet die Taten. Er vertrete kein rechtes
> Gedankengut.
Bild: Keine große Kunst: Einen Hitlergruß soll ein SPD-Mitglied mehrfach geze…
Hamburg taz | Die ostfriesische SPD hat einen neuen Skandal. Nach der
Affäre um die Chats und Intrigen ihres Landtagsabgeordneten Jochen
Beekhuis ist jetzt bekannt geworden, dass die Auricher Staatsanwaltschaft
gegen ein Parteimitglied auf der Nordseeinsel Langeoog ermittelt. Der
Vorwurf: Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Strafmaß: bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe.
Wie die [1][Ostfriesen-Zeitung zuerst berichtete], soll der Amtsträger bei
verschiedenen Anlässen den Hitler-Gruß gezeigt und „Sieg Heil!“ gerufen
haben. Der SPDler war einer der Gesprächspartner der privaten [2][Chats von
Beekhuis], in denen in homophober, behinderten- und frauenfeindlicher Weise
über Parteikollegen und Mandatsträgerinnen hergezogen wurde.
Die Chats waren durch einen [3][bundesweiten Datenskandal] Anfang dieses
Jahres öffentlich geworden, bei dem Hunderte Internetkonten von Politikern,
Journalisten und Prominenten gehackt wurden. Beekhuis’ Chat wurde im
Auftrag der SPD überprüft und gilt als authentisch.
Seit Juni liegt nun der aktuelle Fall bei der Staatsanwaltschaft. Dafür
gesorgt hat der ehemalige Vorgesetzte des SPD-Funktionärs, der inzwischen
pensionierte Tourismus-Manager der Insel, der den Beschuldigten zwar als
rhetorisch gut und kompetent bezeichnet, aber charakterlich in die unterste
Schublade einordnet.
Die Sache mit dem Hitlergruß und „Sieg Heil!“ machte aus seiner Sicht das
Maß der Verfehlungen seines ehemaligen Mitarbeiters voll. Die Nazi-Show
habe er selbst erlebt. „Als ich wusste, es gibt weitere Zeugen, habe ich
ihn angezeigt“, sagt der Pensionär.
Der beschuldigte SPD-Funktionär wies die Vorwürfe über seinen Anwalt als
haltlos und absurd entschieden zurück. „Mein Mandant lehnt
nationalsozialistisches Gedankengut ab“, teilte der Anwalt mit. „Mein
Mandant muss davon ausgehen, dass die Strafanzeige mit dem Ziel gestellt
wurde, ihn zu schädigen.“ Befremdlich sei insbesondere, dass der behauptete
Tatzeitpunkt im Sommer vergangenen Jahres liege und kein Grund erkennbar
sei, dass der Vorwurf erst jetzt erhoben werde.
Bürgermeister Uwe Garrels (parteilos) wehrt sich gegen die Behauptung,
nichts unternommen zu haben: Er sei zum Zeitpunkt der angeblichen Tat nicht
informiert worden. „Ich würde das nicht dulden“, sagt Garrels. „Wir haben
keine Rechtsradikalen auf der Insel.“
Der SPD-Ortsverein Langeoog will die Sache am Freitagabend besprechen und
bis Montag eine Erklärung veröffentlichen.
10 Jul 2019
## LINKS
[1] https://www.oz-online.de/-news/artikel/637554/SPD-Funktionaer-weist-Hitlerg…
[2] /Nach-Beekhuis-sexistischen-Chats/!5602332&s=Beekhuis
[3] /Nach-der-Veroeffentlichung-privater-Daten/!5559761/
## AUTOREN
Gernot Knödler
## TAGS
SPD
Ostfriesland
Hitlergruß
Skandal
Jochen Beekhuis
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