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# taz.de -- Indiens Irrtum im Kaschmir-Konflikt: Bitte kein „Teile und herrsc…
> Wegen Terrorgefahr hat Indiens Regierung die Autonomie von Jammur und
> Kaschmir aufgehoben. Der Lösungsversuch könnte den IS auf den Plan rufen.
Bild: Wird es neue Konflikte geben? Die Islamische Politische Partei demonstrie…
Die hindunationalistische Regierung unter Narendra Modi hat die lange auf
der politischen Rechten in Indien vorgedachte [1][Aufhebung der
Unabhängigkeit des umstrittenen Bundesstaats Jammu und Kaschmir]
beschlossen und plant dessen Teilung. Die Anhänger dieses Schritts mögen,
wenn sie nicht vor allem ideologische Motive haben, der Meinung sein, dass
sich der seit 70 Jahren währende Konflikt in Kaschmir besser lösen lässt,
wenn Neu-Delhi dort direkten Einfluss nimmt. Die volle Integration in die
Indische Union scheint dies zu versprechen. Doch das ist ein gefährlicher
Trugschluss.
Zwar ist es zu begrüßen, dass das mehrheitlich buddhistische Ladakh aus der
„babylonischen Gefangenschaft“ mit dem Kaschmir-Tal befreit wird, in dem
der Konflikt vor allem tobt. Doch wie das zukünftige Unionsterritorium
Jammu und Kaschmir unter Kontrolle gebracht werden soll, ist keineswegs
klar. Neu-Delhi hofft offenbar, dass sich neue politische Konstellationen
jenseits der etablierten Parteien in Kaschmir ergeben werden, wenn diese
nicht mehr den Bundesstaat dominieren.
Doch muss man ausgerechnet Indien daran erinnern, dass „Teile und herrsche“
eine Kolonialstrategie ist, die stets mit Belohnung für die einen und
brutale Unterdrückung für die anderen einherging? Oder sollte dies gar die
Absicht sein?
Bisher hat keine der etablierten Parteien in Kaschmir, von den anderen ganz
zu schweigen, signalisiert, dass sie die Pläne der BJP unterstützt. Wer
aber sollen dann die Partner der Regierung in diesem nach wie vor
muslimisch dominierten Staat sein? Stattdessen liefert der Schritt eine
Steilvorlage für die Radikalen in Kaschmir und Pakistan, den bewaffneten
Kampf zu intensivieren.
Es ist zu befürchten, dass noch mehr junge Menschen sich radikalisieren und
auch der „Islamische Staat“, der kürzlich zum ersten Mal bekannt gab, in
Kaschmir eine Provinz (Wilayat-e-Hind) errichtet zu haben, Zulauf bekommen
wird. Für Frieden und Wirtschaft keine guten Entwicklungen.
6 Aug 2019
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## AUTOREN
Britta Petersen
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Indien
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Narendra Modi
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„Islamischer Staat“ (IS)
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