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# taz.de -- Temperatur-Typ „hawaianische Hitze“: Klimawandel in Alaska bei …
> Rekordsommer im sonst so kalten Alaska. Klar liegt das am Klimawandel.
> Doch im nördlichsten Bundesstaat der USA schlägt der besonders zu.
Bild: Am Goose Lake in Anchorage trägt man normalerweise mehr
Anchorage/Berlin taz/dpa/afp | Der nördlichste US-Bundesstaat Alaska ist
[1][für seine Gletscher und eher niedrige Temperaturen bekannt], doch nun
macht die Region mit Hitzerekorden Schlagzeilen, [2][der Klimawandel
schlägt zu]. An zahlreichen Stellen im Süden von Alaska seien Höchstwerte
gemessen worden, teilte die US-Wetterbehörde am Freitag (Ortszeit) auf
Twitter mit.
Mit dabei der Flughafen von Anchorage. Dort kletterte das Thermomenter am
Donnerstag auf 32,2 Grad Celsius. Das lag deutlich über dem bisherigen
Höchstwert von 29,4 Grad Celsius, der am 14. Juni 1969 in der größten Stadt
Alaskas seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1952 gemessen wurde.
Schon im Vormonat meldete die Wetterbehörde in Alaska den wärmsten Juni
seit Beginn der Aufzeichnungen mit einer Durchschnittstemperatur von knapp
16 Grad Celsius. Gleichzeitig gingen die Niederschläge auf ein Rekordtief
zurück. Die [3][Waldbrandgefahr steigt]. Auf Twitter informiert der
Nationale Wetterdienst (NWS) darüber, wo die Rauchschwaden als Nächstes
hinziehen könnten.
Die Tageszeitung [4][Anchorage Daily News berichte von „hawaianischer
Hitze“]. Die anfängliche Freude darüber sei schon dahin, auch weil die
Häuser, gebaut für harsche Winter, Hitze stauen. Ventilatoren und
Klimaanlagen seien zumindest in Anchorage eher ungewöhnlich und nun
ausverkauft (ebenso wie Eis und Planschbecken). Das führt zu einem neuen
Geschäftskonzept: Auf Facebook habe ein User sogar einen Ventilator für
1000 Dollar zum Verkauf angeboten. Andere bauen sich ihre Ventilatoren
einfach selbst.
## 2,6 Grad mehr als noch 1901
Temperaturen von weit über 30 Grad sind im Inneren Alaskas zwar keine
Seltenheit. Der höchste jemals gemessene Wert im gesamten Bundesstaat
stammt vom 27. Juni 1915: Im östlichen Fort Yukon verzeichnete das
Thermometer damals 37,8 Grad. Dennoch gehen Wissenschaftler davon aus, dass
die Klimaerwärmung im nördlichsten und westlichsten Bundesstaat der USA
deutlich schneller voranschreitet als im Erddurchschnitt.
Dem Klimaexperten Rick Thoman zufolge ist die mittlere Temperatur in Alaska
zwischen 1901 und 2016 um 2,6 Grad gestiegen. In den gesamten Vereinigten
Staaten habe der Anstieg im Schnitt nur ein Grad betragen. Ein Grund für
den Anstieg sei unter anderem eine erhöhte Wassertemperatur rund um Alaskas
Küste. Aktuell sei das Meer dort durchschnittlich ein bis vier Grad
Fahrenheit wärmer, an manchen Stellen sogar 10.
Die Folgen des Klimawandels sind katastrophal. Entlang der alaskischen
Küste leiden viele Gemeinschaften unter den Folgen von Erosion. Der
Dauerfrostboden, der rund 85 Prozent der Oberfläche Alaskas bedeckt, löst
sich auf, wodurch Gebäude einstürzen und Ökosysteme zerstört werden.
6 Jul 2019
## LINKS
[1] /Erster-Arktis-Besuch-eines-US-Praesidenten/!5229727
[2] /Klimawandel-in-Alaska/!5464551
[3] /Kommentar-Waldbraende-in-Deutschland/!5603896
[4] https://www.adn.com/alaska-news/weather/2019/07/06/anchorage-usually-loves-…
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