Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar „Game of Thrones“-Finale: Logik der Entscheidungsschl…
> Ach, Daenerys: Leider reicht es zum Finale von „Game of Thrones“ nur zu
> diesem Leider-leider-Text. Denn die Serie ist schon länger zu Ende.
Bild: Immerhin entschädigen uns die Serienmacher pflichtschuldig mit Schauwert…
Die großartigsten Momente hatte die Serie „Game of Thrones“, wenn es ihr
gelang, Unerwartetes zu inszenieren. Wenn handlungstragende Figuren in
einer jähen erzählerischen Wendung ermordet werden, wenn sich das
Intrigenspiel zu geschliffenen, geradezu shakespeareschen Dialogen
aufschwang, was war das toll! Dann schaffte es diese Produktion, sich aus
den Gefängnissen der Fantasy- und Mittelaltergenres herauszuschwingen zu
einem modernen Erzählen.
Mit diesen Qualitäten ist es seit zwei, drei Staffeln vorbei. Irgendwann
sind die Drehbuchautoren umgeschwenkt. Es ging von da an nicht mehr darum,
das Spektakel ernst zu nehmen und Überraschungsmomente zu schaffen, sondern
nur noch um die simple Champions-League-Dramaturgie, immer mehr Optionen
für den Posten des finalen Titelträgers zu eliminieren.
Spätestens die letzten Folgen folgten der Logik von Viertel- (der Night
King schied aus) und Halbfinale (Cersei schied aus), dabei hätten sie beide
Stoff für jeweils eine ganze Staffel abgegeben. Und egal, wie nun das
Finale in der allerletzten Folge ausgehen wird, ein Rückfall in
konventionelles Erzählen ist es eh. Immerhin entschädigen uns die
Serienmacher pflichtschuldig mit Schauwerten.
Das Problem ist die [1][Logik der Entscheidungsschlacht] selbst, aus den
Zwangslagen, die sich aus ihr ergeben, kam die Serie nicht mehr heraus.
Andere Serien, mit denen sich das epische Erzählen im HBO- und
Netflix-Format durchgesetzt hatte, waren schon weiter. „Six Feet Under“ hat
uns zum Serienfinale noch einmal daran erinnert, dass wir alle sterblich
sind. Die Dramaturgie von „The Wire“ lief auf eine Addition immer neuer
Teilaspekte bei dem Porträt einer Stadt hinaus.
Am überzeugendsten aber ist das Nicht-Ende der „Sopranos“. Tony und seine
Familie beim Essen und – nichts passiert. Es wird immer irgendwie
weitergehen. So wie die Games of Thrones in Wirklichkeit ja auch. Nur die
Serie ist jetzt zu Ende. Nein, anders, sie war es vorher schon.
19 May 2019
## LINKS
[1] /Game-of-Thrones-8-Staffel-Zwischenfazit/!5591079
## AUTOREN
Dirk Knipphals
## TAGS
Game of Thrones
Fernsehserie
HBO
Justin Bieber
Game of Thrones
Game of Thrones
Game of Thrones
Game of Thrones
## ARTIKEL ZUM THEMA
Island muss Canyon zum Schutz schließen: Island überrannt von Bieber-Fans
Nach einem Justin Bieber-Musikvideo wird ein Canyon massenweise von
Beliebers besucht. Die Landschaft der kleinen Insel leidet unter dem
Tourismus.
Serienfinale von „Game of Thrones“: Am Ende ist alles gut
Das Ende von „Game of Thrones“ überrascht darin, dass es keine große
Überraschung gibt. Dennoch versöhnt es mit dem Gesamtwerk – und ist des
Epos würdig.
Game of Thrones 8. Staffel Zwischenfazit: Niemand kann den Tod besiegen
Bei Game of Thrones treten alle Held_innen gegen den Endboss an: eine
epische, mitunter langweilige Schlacht der Lebenden gegen die Toten.
Kommentar Frauen in „Game of Thrones“: Ein Hauch von Matriarchat
Zwischen all der Gewalt und dem Sex dürfte vielen entgangen sein, dass die
Frauen in dem Fantasy-Epos die tatsächlich Mächtigen sind.
Zum Staffelstart von „Game of Thrones“: Bereit für den Serien-Schnack
In der Nacht zum Montag startet die finale Staffel von „Game of Thrones“.
Sie haben keine einzige Folge gesehen? Kein Problem.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.