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# taz.de -- Machtkampf in Venezuela: Regierung spricht von Putschversuch
> Übergangspräsident Guaidó ruft das Militär auf, sich von Staatschef
> Maduro abzuwenden. Beobachter warnen vor einem Blutvergießen.
Bild: Übergangspräsident Juan Guaidó mit einem Armee-Offizier in Caracas am …
Caracas ap/afp/dpa | In Venezuela ist der Oppositionelle Leopoldo López
nach eigenen Angaben von Soldaten aus dem Hausarrest befreit worden. Sie
hätten auf Anordnung von Übergangspräsident [1][Juan Guaidó] gehandelt,
schrieb er am Dienstag auf Twitter. Der Informationsminister der
rivalisierenden Regierung von Staatschef Nicolás Maduro, Jorge Rodríguez,
erklärte, einige Verräter aus den Reihen des Militärs hätten einen
Putschversuch unternommen, der niedergeschlagen werde.
Guaidó rief in einem kurzen Video von einem Luftwaffenstützpunkt in Caracas
das Militär auf, sich von Maduro abzuwenden. Flankiert wurde er dabei von
einer kleinen Gruppe schwer bewaffneter Soldaten und von López. „Dies ist
der Moment für alle Venezolaner, jene in Uniform und jene ohne“, sagte
López in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme, seit er als Anführer von
Demonstrationen gegen die Regierung festgenommen wurde.
Der Gründer der Oppositionspartei Voluntad Popular sitzt seit 2014 in Haft.
Bei den Protesten gegen die Regierung waren mehr als 40 Menschen ums Leben
gekommen. Ein Gericht verurteilte ihn wegen Anstachelung zur Gewalt zu fast
14 Jahren Haft. Zuletzt saß der Oppositionsführer im Hausarrest. Zahlreiche
Regierungen und Menschenrechtsorganisationen sehen in Lopez einen
politischen Gefangenen.
Aus dem Hausarrest hätten ihn Soldaten jetzt auf den Luftwaffenstützpunkt
La Carlota gebracht, schrieb López auf Twitter. In der Nähe wurde nach der
Veröffentlichung von Guaidós Video Tränengas abgefeuert, offenbar aus dem
Stützpunkt heraus. Die Lage war aber unübersichtlich.
## Zahlreiche Staaten unterstützen Guaidó
López rief zu friedlichen Protesten gegen die Regierung auf. Der
sozialistische Parteichef Diosdado Cabello forderte, alle Anhänger Maduros
sollten zum Präsidentenpalast strömen, um ihren Staatschef zu verteidigen.
Eigentlich hatte Guaidó für den 1. Mai eine Großkundgebung gegen Maduro
geplant.
Guaidó, der oppositionelle Vorsitzende der Nationalversammlung, hatte sich
im Januar zum Übergangspräsidenten [2][erklärt]. Die Wiederwahl seines
Rivalen Maduro im vergangenen Jahr lehnt er als illegitim ab. Die USA und
zahlreiche andere Staaten haben ihn als Übergangspräsidenten anerkannt.
Maduro hingegen sieht Guaidó als Marionette Washingtons, die ihn stürzen
soll.
Der republikanische US-Senator Marco Rubio hat die neueste Entwicklung im
Machtkampf zwischen Opposition und Regierung in Venezuela begrüßt. „Dies
ist der Moment für die Offiziere des Militärs in Venezuela, um ihren Eid zu
erfüllen und den legitimen Interimspräsidenten Juan Guaidó in seinem
Bemühen, Demokratie wiederherzustellen, zu unterstützen“, schrieb Rubio
(Florida) am Dienstag [3][auf Twitter.]
Die spanische Regierung warnte vor einem „Blutvergießen“. „Wir
unterstützten einen demokratischen und friedlichen Prozess“, sagte eine
Regierungssprecherin in Madrid zu Journalisten.
30 Apr 2019
## LINKS
[1] /Juan-Guaido-wieder-in-Venezuela/!5574832
[2] /Machtkampf-in-Venezuela/!5579260
[3] http://twitter.com/marcorubio
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