# taz.de -- Staatskrise in Venezuela: Guaidó ist wieder im Land | |
> Der selbsternannte Interimspräsident ist nach seiner Auslandsreise zurück | |
> in Caracas. Wird Präsident Maduro ihn nun verhaften? | |
Bild: Juan Guaidó wird in Caracas von Unterstützer*innen empfangen | |
Caracas dpa | Nach seiner Werbetour durch Südamerika ist der selbst | |
ernannte [1][Interimspräsident Juan Guaidó] am Montag nach Venezuela | |
zurückgekehrt. Ungeachtet der Gefahr einer Festnahme traf Guaidó am | |
Flughafen Maiquetía nahe der Hauptstadt Caracas ein, wie im | |
oppositionsnahen venezolanischen Fernsehsender VPI zu sehen war. Zahlreiche | |
Anhänger nahmen den Oppositionsführer in Empfang. „Wir sind wie freie | |
Bürger nach Venezuela eingereist. Niemand sollte das Gegenteil behaupten“, | |
schrieb Guaidó auf Twitter. | |
Im ganzen Land gingen Menschen am Montag gegen die sozialistische Regierung | |
von Staatschef Nicolás Maduro auf die Straße. „Wir wollen diese Diktatur | |
hinter uns lassen“, sagte der Demonstrant Ángel Jiménez in der Stadt | |
Valencia. „Wir träumen von einer besseren Zukunft.“ | |
Im laufenden Machtkampf ist Guaidós Rückkehr eine Provokation für Maduro. | |
Wegen eines Ermittlungsverfahrens und einer Ausreisesperre hätte der | |
35-Jährige das Land eigentlich gar nicht verlassen dürfen. Nun könnte er | |
festgenommen werden. „Wir kennen die Risiken“, sagte Guaidó nach seiner | |
Ankunft. „Das hat uns noch nie aufgehalten.“ | |
[2][Für den Fall seiner Verhaftung] gab er seinen Anhängern bereits | |
Anweisungen via Twitter: „Wenn das Regime versucht, mich zu verschleppen, | |
sind die weiteren Schritte klar: Demonstrationen, Zusammenarbeit mit | |
unseren internationalen Verbündeten, mit Parlamentariern auf der ganzen | |
Welt.“ | |
## Maduro hatte seinen Widersacher gewarnt | |
Auch die USA bezogen Stellung. „Die sichere Rückkehr von Juan Guaidó nach | |
Venezuela hat für die USA höchste Bedeutung. Jede Art von Bedrohung, Gewalt | |
oder Einschüchterung gegen ihn wird nicht toleriert. Die Welt schaut zu“, | |
schrieb US-Vizepräsident Mike Pence auf Twitter. | |
Vergangene Woche hatte Maduro seinen Widersacher vor einer Rückkehr | |
gewarnt. „Guaidó kann nicht einfach kommen und gehen; die Justiz hatte ihm | |
das Verlassen des Landes verboten“, sagte er in einem Interview des | |
US-Senders ABC. | |
In den vergangenen Tagen war Guaidó durch die Region gereist und hatte in | |
Brasilien, Kolumbien, Argentinien, Ecuador und Paraguay um Unterstützung | |
für seine Gegenregierung geworben. Zahlreiche Länder, darunter die USA und | |
Deutschland, haben ihn bereits als rechtmäßigen Übergangsstaatschef | |
anerkannt. Maduro kann sich allerdings noch immer auf die Unterstützung des | |
mächtigen Militärs stützen. | |
Guaidó hatte sich am 23. Januar zum Interimspräsidenten erklärt und Maduro | |
damit offen herausgefordert. Zuletzt scheiterte sein Versuch, Hilfsgüter | |
von Kolumbien und Brasilien aus nach Venezuela zu bringen. An den | |
Grenzübergängen kam es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen | |
Oppositionsanhängern und Sicherheitskräften. Dabei wurden mehrere Menschen | |
getötet und Hunderte verletzt. | |
4 Mar 2019 | |
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