| # taz.de -- Tod von Oury Jalloh in Dessau: Keine weitere Aufklärung in Sicht | |
| > Die Linksfraktion wollte den Fall des Asylsuchenden, der vor 14 Jahren in | |
| > einer Polizeizelle verbrannte, untersuchen lassen. Der Antrag scheiterte. | |
| Bild: Auch am 7. Januar 2019, dem Todestag, gedenken Menschen Oury Jalloh | |
| Magdeburg epd | Mit ihrem neuen Vorstoß für einen Untersuchungsausschuss | |
| zum [1][Fall Oury Jalloh] ist die Linke-Fraktion im Landtag von | |
| Sachsen-Anhalt gescheitert. Der Antrag zur Einsetzung eines | |
| parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der die Todesumstände des | |
| Asylsuchenden vor mehr als 14 Jahren und folgende Ermittlungen aufarbeiten | |
| sollte, erreichte am Donnerstag im Magdeburger Landtag nicht die | |
| erforderliche Mehrheit. Die Koalitionsfraktionen von CDU, SPD und Grünen | |
| hatten sich auf eine Enthaltung zum Antrag verständigt. Die AfD lehnte den | |
| Antrag ab. | |
| Die innenpolitische Sprecherin der Linke-Fraktion, Henriette Quade, sagte, | |
| [2][zentrale Fragen in dem Fall seien noch immer nicht beantwortet worden], | |
| auch nicht in den zwei vorangegangenen Prozessen. Den Beschluss der | |
| Regierungskoalition zur Einsetzung zweier Sonderermittler bezeichnete Quade | |
| als Makulatur. Damit habe man die Diskussion um einen | |
| Untersuchungsausschuss ersticken wollen. | |
| Die Koalition hatte vor acht Monaten den Rechtsanwalt Jerzy Montag (Grüne) | |
| und den früheren Münchner Generalstaatsanwalt Manfred Nötzel als | |
| Sonderberater vorgestellt, die die Akten zum ungeklärten Tod von Oury | |
| Jalloh untersuchen und bewerten sollten. Diese sollen ihre Arbeit | |
| allerdings erst nach Abschluss aller gerichtlichen Verfahren aufnehmen. Nun | |
| soll erst das noch laufende Klageerzwingungsverfahren abgewartet werden. | |
| Der aus Sierra Leone stammende Asylsuchende Oury Jalloh starb am 7. Januar | |
| 2005 wenige Stunden nach seiner Inhaftierung bei einem Brand in einer | |
| Dessauer Polizeizelle gefesselt an einer Matratze. Der Fall konnte bislang | |
| nicht aufgeklärt werden. Anfang Januar hatte eine Anwältin der Familie von | |
| Jalloh einen Antrag auf Klageerzwingung beim Oberlandesgericht Naumburg | |
| gegen die Entscheidung der Generalstaatsanwaltschaft gestellt. Diese hatte | |
| im November erklärt, dass [3][das Ermittlungsverfahren eingestellt bleibt.] | |
| 28 Feb 2019 | |
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