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# taz.de -- US-Kernkraftwerke für Saudi-Arabien: Verdacht auf illegale Geschä…
> Mehrere US-Firmen, die Trump nahestehen, planen Milliardengeschäfte.
> Kritiker sorgen sich um ein nukleares Wettrüsten.
Bild: Trump und bin Salman wollen miteinander ins Geschäft kommen
Washington taz | Eine von Abgeordneten der Demokraten geleitete
Untersuchung soll klären, ob die USA illegale Geschäfte mit Saudi-Arabien
planen. Ein Bericht des Repräsentantenhauses, der sich weitgehend auf die
Informationen von „Whistleblowern“ stützt, spricht von „schwerwiegenden
Bedenken wegen Anstrengungen der Trump-Administration, sensitive
Nukleartechnologie an Saudi-Arabien zu liefern“.
Den Informationen zufolge, handelte es sich um den geplanten Bau von
„Dutzenden Kernkraftwerken“. Wie das BBC-Nachrichtenportal am Mittwoch
berichtete, leiteten mehrere Abgeordnete der Demokraten eine Untersuchung
ein. Kritiker sehen einen Verstoß gegen US-Gesetze, die den Verkauf von
Nukleartechnologie verbieten, die bei der Entwicklung von
Rüstungsprogrammen eingesetzt werden könnten.
Der Bericht nennt mehrere Unternehmen, darunter die IP3 International, die
von Ex-Militärs und Ex-Sicherheitsberatern offenbar zu dem Zweck gegründet
wurde, mit den Saudis ins Geschäft über den Bau von Kernkraftwerken zu
kommen. Mit im Boot sei auch die Flynn Intel Group, ein
Beratungsunternehmen des früheren Nationalen Sicherheitsberaters Michael
Flynn. Bereits im Januar 2017 musste Flynn Verbindungen ins Ausland, die er
verschwiegen hatte, von seinem Amt zurücktreten.
Die beteiligten Firmen stehen, so der Verdacht, US-Präsident Donald Trump
nahe, der am 12. Februar Vertreter der Industrie ins Weiße Haus geladen
haben soll, um die Möglichkeiten des Baus amerikanischer Kernkraftwerke in
Saudi-Arabien zu diskutieren. Trumps Schwiegersohn Jared Kushner, der mit
federführend bei dem seit langem von Trump angekündigten „Jahrhunderteplan�…
für einen Nahost-Frieden ist, reist in diesen Wochen erneut in die Region,
offenbar auch, um wirtschaftliche Fragen zu klären.
## Sorge vor nuklearer Aufrüstung und Destabilisierung
Kritiker fürchten, dass der Transfer geheimer Nukleartechnologie
„Saudi-Arabien in die Lage versetzen könnte, nukleare Waffen herzustellen“,
so hält der Bericht fest. Der 24 Seiten umfassende Bericht zitiert
Kronprinz Mohammed bin Salman mit den Worten: „Ohne jeden Zweifel, werden
wir so schnell wie möglich folgen, solle Iran die Atombombe entwickeln.
Offiziell will Riad die Atomkraftswerke kaufen, um den steigenden
Energieverbrauch im Land bewältigen zu können.
Laut Bericht der unabhängigen Rechercheorganisation ProPublica in New York,
scheiterten frühere Verhandlungen zwischen Washington und Riad, nachdem
sich die Saudis geweigert hatten, Schutzklauseln gegen die Nutzung der
Technologie für Waffen zu unterzeichnen. Auf Seiten der Demokraten besteht
nun Zweifel, ob die Regierung Trumps dieselben Sicherheitsmaßnahmen zur
Bedingung macht, wie die Regierung Barack Obamas.
20 Feb 2019
## AUTOREN
Susanne Knaul
## TAGS
Saudi-Arabien
Atomabkommen
Mohammed bin Salman
Schwerpunkt Iran
Waffenexporte
Wahlen im Iran
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