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# taz.de -- Gastkommentar Insolvenz von KNV: Die Bibliodiversität ist bedroht
> Nach der Insolvenz des Buchzwischenhändlers KNV: Der Regierung sollte die
> Rettung des Buchhandels am Herzen liegen, sagt Autor Jörg Sundermeier.
Bild: Sieht nett aus. Aber die Lage des Buchhandels ist angespannt
Die Buchbranche reagierte am Freitag geschockt: [1][Die Insolvenz von Koch,
Neff und Volckmar (KNV)] überschattete sogar die [2][Nominierungen für den
Preis der Leipziger Buchmesse]. Die Stuttgarter KNV-Gruppe liefert exklusiv
Bücher von Verlagen wie dtv, Klett-Cotta, Piper oder Suhrkamp an den
Buchhandel aus, zudem fungiert der Logistiker von Erfurt aus als Bindeglied
zwischen allen deutschen Verlagen und nahezu der Hälfte der deutschen
Buchhandlungen – und garantiert die Über-Nacht-Lieferung an den Handel.
Das alles ist gefährdet. Dabei ist die Insolvenz, wie die Branchenblätter
berichten, kaum die Folge einer Buchhandelskrise: Das Unternehmen hat sich
schlicht übernommen. Dies könnte wiederum eine heftige Krise auslösen.
Nicht nur verlieren einige Verlage vielleicht mehrere lebenswichtige
zehntausend Euro, auch wird KNV von vielen Firmen nun nicht mehr beliefert.
Das Unternehmen soll bereits Lieferengpässe haben und angebundene
Buchhandlungen schlechter bedienen können, was wiederum diesen Buchläden
Probleme bereitet. Und die Konkurrenten von KNV, Libri und Umbreit, können
den Ausfall nicht ausgleichen.
Die kulturpolitische Sprecherin der Linkspartei, Simone Barrientos,
forderte bereits „eine konzertierte Aktion“ von Kulturministerien,
[3][Kulturstaatsministerin Monika Grütters] (die dem Buchhandel sehr
zugeneigt ist) und der Branche: „Gefunden werden muss eine Lösung, die die
Marktstrukturen im Interesse der Vielfalt und der Freiheit des Wortes
erhält.“
Das stimmt, denn, hausgemacht oder nicht, durch die Insolvenz der
KNV-Gruppe ist die Bibliodiversität bedroht. Zudem zeigt sich, wie
angespannt die Lage des Buchhandels ist. Der Insolvenzverwalter, Tobias
Wahl, muss also nicht nur über 1.500 KNV-Arbeitsplätze erhalten – der ganze
Buchhandel baut auf ihn. Wahl scheint nach ersten Aussagen immerhin davon
überzeugt, dass er Investoren finden wird.
Und wenn nicht: Die Regierung muss ja nicht immer nur die Deutsche Bank
retten. Der Buchhandel sollte ihr auch am Herzen liegen.
18 Feb 2019
## LINKS
[1] /Insolvenz-des-Buchzwischenhaendlers-KNV/!5570849
[2] /Preis-der-Leipziger-Buchmesse/!5573382
[3] /Portrait-Monika-Gruetters/!5244816
## AUTOREN
Jörg Sundermeier
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Deutscher Buchhandel
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