Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Mitgliederschwund beim AfD-Nachwuchs: Exodus bei der Jungen Alterna…
> Der Verfassungsschutz erklärte den Parteinachwuchs zum „Verdachtsfall“.
> Offenbar haben jetzt viele Mitglieder die Organisation verlassen.
Bild: Schrumpft offenbar: die Junge Alternative
BERLIN taz | Wie angespannt die Lage der AfD-Nachwuchsorganisation „Junge
Alternative“ (JA) ist, zeigt sich schnell, wenn man auf die Website des
JA-Bundesverbandes geht. Von einem Foto, das nicht einmal ein Jahr alt ist,
lächeln einem elf Männer und zwei Frauen entgegen: der damals frisch
gewählte Bundesvorstand. Doch von ihnen sind nur noch sieben im Amt.
Die letzten zwei Abgänge sind noch ganz frisch. Der bisherige Vize-JA-Chef
Nicolai Boudagi und Beisitzer Alexander Leschik, beide aus dem als eher
gemäßigt geltenden Landesverband NRW, sind aus der JA ausgetreten. Das
bestätigte der dortige Landeschef. Ihre Fotos sind von der Website
verschwunden.
Man sehe wegen der Radikalisierung der JA „keinen Weg der Vernunft mehr“,
heißt es in einer aktuellen Erklärung, die Leschik und 25 weitere
JA-Funktionäre unterschrieben haben. Deshalb hätten innerhalb eines Jahres
bereits mehr als 500 Mitglieder die JA verlassen. Boudaghi hatte bereits
vor einigen Tagen der Welt gesagt: „Die Jugendorganisation ist
brandgefährlich für die AfD.“ Die Entscheidung des Verfassungsschutzes,
die JA zu beobachten, könne er zum Teil nachvollziehen. Es gebe „zu viele
Personen in der JA, die die Grenze dessen überschreiten, was demokratisch
ist“.
Der Verfassungsschutz hatte die JA vergangene Woche [1][zum „Verdachtsfall“
erklärt]. In dem 436-seitigen [2][Gutachten] zur AfD, das der taz vorliegt,
umfasst das Kapitel zur JA 74 Seiten. Darin werden zahlreiche
programmatische Äußerungen der JA als Gründe für die Beobachtung angeführt
– darunter die Forderung, das Grundrecht auf Asyl in ein „Gnadenrecht“ zu
verwandeln, und viele Äußerungen über Geflüchtete. Diese verstießen gegen
die Menschenwürdegarantie des Grundgesetzes, so das Gutachten.
Angeführt werden auch Äußerungen zahlreicher JA-Funktionäre, darunter der
ehemalige JA-Chef Markus Frohnmaier und der hessische Landeschef Jan Nolte,
beide Bundestagsabgeordnete. Auch der ehemalige Berliner Landeschef
Thorsten Weiß wird genannt, den die AfD gerade auf ihre Europaliste gewählt
hat, und Damian Lohr, der aktuelle JA-Chef.
Neben zahlreichen Verbandelungen mit der rechtsextremen Szene führt das
Gutachten sechs Funktionäre an, die „für die ‚Identitäre Bewegung‘ akt…
waren“. Einer davon sitzt weiterhin im JA-Bundesvorstand: Felix Koschkar
aus Sachsen-Anhalt.
22 Jan 2019
## LINKS
[1] /AfD-im-Blick-des-Verfassungsschutzes/!5565986
[2] /AfD-Gutachten-des-Verfassungsschutzes/!5567533
## AUTOREN
Sabine am Orde
## TAGS
Junge Alternative (AfD)
Politischer Nachwuchs
Schwerpunkt AfD
Junge Alternative (AfD)
Schwerpunkt AfD
Junge Alternative (AfD)
Junge Alternative (AfD)
Junge Alternative (AfD)
## ARTIKEL ZUM THEMA
Mobilisierung vor der Europawahl: Rechte Jugend trifft sich in Rom
Europas rechtspopulistischer Nachwuchs kommt Ende März in Rom zusammen. Die
Jungpolitiker wollen sich miteinander vernetzen.
AfD und Verfassungsschutz: Vom Erfolg verführt
Die AfD-Spitze beteuert immer wieder, die Partei stehe fest auf dem Boden
des Grundgesetzes. Wie ernst meint sie das?
AfD-Gutachten des Verfassungsschutzes: Völkisch, verächtlich, revisionistisch
Die AfD will gegen ihre Beobachtung klagen. Das vertrauliche
Verfassungsschutzgutachten belastet die gesamte Führungsriege schwer.
Prüfung durch den Verfassungsschutz: In welche Richtung kippt die AfD?
Für den Verfassungsschutz ist die AfD ein Prüffall. Die Partei weiß nicht,
wie sie mit Rechtsradikalen umgehen soll.
AfD im Blick des Verfassungsschutzes: Unter Beobachtung
Es ist eine Zäsur: Der Verfassungsschutz erklärt die AfD zum Prüffall, die
Parteijugend und den „Flügel“ zu Extremisten.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.