# taz.de -- Trumps früherer Anwalt: Cohen sagt vor US-Kongress aus | |
> In der Russlandaffäre gibt es neue schlechte Nachrichten für US-Präsident | |
> Donald Trump. Sein langjähriger Anwalt Michael Cohen erscheint im Februar | |
> vor dem Kongress. | |
Bild: Hat Insiderwissen: Der 52-Jährige Michael Cohen wurde als Trumps „Ausp… | |
Washington dpa | In der Russlandaffäre gibt es neue schlechte Nachrichten | |
für US-Präsident Donald Trump. Sein Ex-Anwalt und langjähriger Vertrauter | |
Michael Cohen erklärte sich bereit, vor dem Kongress auszusagen. Cohen | |
werde am 7. Februar vor dem Aufsichtskomitee des Repräsentantenhauses | |
erscheinen, teilte der Ausschuss am Donnerstag mit. | |
Cohen selbst erklärte, er wolle dem amerikanischen Volk Antworten geben, | |
deswegen habe er die Einladung zu einer öffentlichen Sitzung angenommen. Er | |
wolle einen „umfassenden und glaubwürdigen Bericht“ der Ereignisse liefern. | |
[1][Cohen gilt als eine Schlüsselfigur in der Russland-Untersuchung.] Er | |
hat sich mit Trump überworfen und kooperiert mit dem Sonderermittler Robert | |
Mueller, der mögliche Geheimabsprachen des Trump-Lagers mit Russland im | |
US-Wahlkampf 2016 untersucht. | |
Trump sagte am Donnerstag bei einem Besuch in Texas, Cohens Auftritt vor | |
dem Kongress beunruhige ihn nicht. Die Aussage des 52-Jährigen könnte für | |
den Präsidenten aber unangenehm werden. Cohen hatte 2006 bei der | |
Trump-Organisation angefangen; zuletzt war er dort Vizepräsident gewesen. | |
Der 52-Jährige wurde als Trumps „Ausputzer“ beschrieben, er hat | |
Insiderwissen. Er sagt, er habe im Auftrag Trumps [2][Schweigegeld an den | |
Pornostar Stormy Daniels sowie an das ehemalige Playmate Karen McDougal | |
gezahlt,] um im Wahlkampf Schaden von Trump abzuwenden. Beide Frauen | |
behaupten, eine Affäre mit dem Unternehmer gehabt zu haben. Trump | |
bestreitet das. | |
## Punktsieg für die Demokraten | |
Im Dezember hatte ein Bundesgericht in New York Cohen wegen Zahlung | |
illegaler Wahlkampfbeihilfen, wegen Falschaussagen vor dem Kongress und | |
wegen Steuerhinterziehung [3][zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.] Er | |
hatte unter anderem eingeräumt, den Kongress bei dessen | |
Russland-Untersuchungen im Zusammenhang mit einem geplanten Bauprojekt | |
Trumps in Russland angelogen zu haben. | |
Dabei ging es um den Bau eines Trump-Towers in Moskau, der letztlich nicht | |
zustande kam. Cohen hatte ursprünglich erklärt, die Pläne seien im Januar | |
2016 aufgegeben worden – also bevor der Vorwahlkampf für Trump richtig | |
wichtig wurde. Später räumte er ein, noch bis ungefähr Juni 2016 versucht | |
zu haben, eine Genehmigung der russischen Behörden für das Bauprojekt zu | |
erhalten. Seine Bemühungen liefen also in der kritischen Phase von Trumps | |
Wahlkampf weiter, während der sich der Unternehmer als Kandidat der | |
Republikaner herauskristallisierte. | |
Cohens geplanter Auftritt im Repräsentantenhaus ist ein Punktsieg für die | |
Demokraten, die seit kurzem die Kontrolle in der Parlamentskammer haben und | |
nun Untersuchungen gegen Trump vorantreiben können. | |
11 Jan 2019 | |
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