# taz.de -- Kobayashi gewinnt Vierschanzentournee: „Geil, geil, geil, geil, o… | |
> Platz zwei und drei für Eisenbichler und Leyhe. Aber gegen Kobayashi | |
> haben sie keine Chance. Der Japaner siegt bei allen vier Springen der | |
> Tournee. | |
Bild: Ryoyu Kobayashi fliegt auch in Bischofshofen am weitesten | |
Bischofshofen dpa | Vierfachsieger Ryoyu Kobayashi wurde von seinen | |
Teamkollegen auf den Schultern getragen, Markus Eisenbichler und Stephan | |
Leyhe feierten im Auslauf ganz spontan die größten Erfolge ihrer bisherigen | |
Karriere. Die DSV-Adler haben sich nach dem abschließenden Springen der | |
Vierschanzentournee in Bischofshofen in der Gesamtwertung auf Rang zwei und | |
drei gesteigert und mussten sich damit nur dem Vierfachsieger aus Japan | |
geschlagen geben. | |
„Geil, geil, geil, geil, geil, ohne Scheiß. Es ist einfach mega. Ich mag | |
allen danken, die mich unterstützt haben. Ich bin einfach mega happy“, | |
sagte Eisenbichler, der mit Platz fünf im Pongau den zweiten Gesamtplatz | |
festigte. Seine Führung nach dem ersten Durchgang verspielte er zwar, doch | |
das war angesichts von neun starken Tagen bei der Tournee schnell | |
vergessen. | |
Völlig überraschend noch auf Rang drei der Tournee-Wertung vorgesprungen | |
ist Leyhe, der zum Abschluss nur mit ganz knappem Rückstand Vierter wurde. | |
„Definitiv kommt das auf die Autogrammkarte drauf. Es geht nahtlos weiter. | |
Feiern können wir nach der Saison“, sagte der stille Hesse, der ohne | |
Einzelpodest bei den vier Wettbewerben noch den dritten Rang belegte. | |
Bundestrainer Werner Schuster freute sich über das starke Resultat seines | |
Teams. „Wir sind leider wieder an einem Überflieger gescheitert. | |
Gratulation, aber auch Gratulation an meine Mannschaft. Es war auch eine | |
gute Tournee für uns“, sagte der Österreicher. | |
[1][Dem überragenden Kobayashi], der schon in Oberstdorf, | |
Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck gewonnen hatte, mussten sich die | |
DSV-Adler bereits nach drei Stationen geschlagen geben. Als „brutale Macht“ | |
bezeichnete Tournee-Rivale Eisenbichler am Bergisel den Japaner, der sich | |
in diesem Winter anschicken könnte, noch mehr Bestmarken zu knacken. Seine | |
blitzsaubere Absprungtechnik und die enorme Geschwindigkeit im ersten | |
Flugdrittel sind derzeit einzigartig und werden von seinen geschlagenen | |
Rivalen bewundert. | |
Für die Deutschen ist es in der elfjährigen Ära unter Trainer Werner | |
Schuster immerhin das dritte und vierte Tournee-Gesamtpodest. Nach den | |
zweiten Plätzen von Severin Freund (2015/2016) und Andreas Wellinger | |
(2017/2018), die sich den jeweiligen Überfliegern Peter Prevc und Kamil | |
Stoch geschlagen geben mussten, war auch diesmal ein überragender Solist | |
nicht zu besiegen. Für Schuster, dessen Vertrag ausläuft und bislang nicht | |
verlängert wurde, war es unter Umständen die letzte Tournee als DSV-Coach. | |
Dass Eisenbichler und Leyhe diese Tour auf den Rängen zwei und drei | |
beenden, darf als großer Erfolg gewertet werden. | |
## Training, Quali und Wettkampf an einem Tag | |
Lange war gar nicht klar, ob der finale Akt des Traditionsevents im Pongau | |
überhaupt planmäßig über die Bühne gehen kann. Knapp ein Meter Neuschnee | |
hatte am Samstag nicht nur für großes Chaos auf den Straßen und Autobahnen | |
gesorgt, sondern die Austragung des Trainings und der Qualifikation | |
unmöglich gemacht. Die Folge für die Athleten: Eine extrem frühe Anreise an | |
die Schanze am Sonntagmorgen, um Training, Qualifikation und Wettkampf an | |
einem Tag möglich zu machen. | |
Auch in der Nacht und am Sonntag schneite es weiter. Zahlreiche freiwillige | |
Helfer waren in Bischofshofen am Sonntag ab frühmorgens auf den Beinen, um | |
Springern und Zuschauern trotz der gewaltigen Schneemassen einen | |
reibungslosen Anlauf zu garantieren und um die erste Absage eines Springens | |
in 67 Jahren Vierschanzentournee abzuwenden. | |
Dies gelang. Mit 25 Laubbläsern wurde der am Abend wieder stärker | |
einsetzende Schneefall aus der Spur gepustet, sodass der Wettkampf | |
pünktlich gestartet werden konnte. Für die einstigen deutschen Helden | |
Richard Freitag und Andreas Wellinger endete die Tournee ohne ein | |
Erfolgserlebnis. Freitag wurde nach einem starken Probesprung 27., | |
Wellinger belegte Rang 15. Der frühere Weltmeister Severin Freund hatte die | |
Tournee nach Garmisch verlassen und trat am Sonntag beim Continental Cup in | |
Klingenthal an. Doch auch da kam er nicht über die Ränge sieben und 16 | |
hinaus. | |
7 Jan 2019 | |
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