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# taz.de -- Kapitän Nehrig will St. Pauli verlassen: Gala für den zukünftige…
> In seinem vielleicht letzten Spiel für den FC St. Pauli glänzt Abräumer
> Bernd Nehrig mit ungeahnten Qualitäten: als Torschütze, Elfmeter-Bringer
> und Vorlagengeber.
Bild: Torschütze auf dem Absprung: Bernd Nehrig (links)
Hamburg taz | Was für ein Comeback: Zum ersten Mal seit Monaten durfte
Bernd Nehrig (32) für seinen Noch-Club, den FC. St. Pauli mal wieder von
Beginn an ran – und dann das! Der Mannschaftskapitän, sonst als Fachmann
der Abteilung „rustikale Attacke“ fürs Toreverhindern zuständig, „erleg…
den Gegner aus Magdeburg quasi im Alleingang: Nach einer Viertelstunde
erzielte er per Flugkopfball nach einer scharfen Freistoß-Flanke von Marvin
Knoll das 1:0, nach knapp einer Stunde holte er dann den Elfmeter heraus,
den Knoll sicher zur 2:1-Führung verwandelte.
Und als wären ein Tor und ein Assist nicht genug, schickte Nehrig nur vier
Minuten später den Stürmerkollegen Dimitrios Diamantakos mit einem
milimetergenauen Pass auf die Reise zum entscheidenden 3:1. Nur am
4.1-Endstand gegen die eigentlich überlegenen Magdeburger war Nehrig nicht
beteiligt: Da war der Defensiv-Allrounder bereits unter Standing Ovations
ausgewechselt worden – entkräftet und glücklich zugleich. „Es war das
perfekte Drehbuch, das man sich nur wünschen kann“, bekannte der Gefeierte
nach dem Abpfiff.
Das beste Spiel, das der Mannschaftskapitän je für den FC. St. Pauli seit
seiner Vertragsunterzeichnung 2013 gemacht hat, dürfte gleichzeitig sein
letztes gewesen sein. Weil er in der Hinserie kaum noch Einsatzzeiten
bekommen hat, will der 32-Jährige den Verein noch in der Winterpause
verlassen.
Zwei bis drei Jahre will der gebürtige Heidenheimer noch Profi-Fußball
spielen – und nicht auf der Auswechselbank versauern. Bitter daran bleibt
für ihn, dass er in der Hinrunde bislang vor allem deswegen nie so richtig
auf die Beine kam, weil er im Abstiegskampf der Vorsaison eine Verletzung
nicht auskuriert und sich auch angeschlagen mit gegen den drohenden Absturz
in Liga drei gestemmt hatte.
## Im Abstiegskampf verschlissen
Daran ändert auch nichts, dass Nehrig am Samstag gegen die Magdeburger
spielen durfte und ganz groß aufspielte. Auch dass St. Pauli durch den
4.1-Sieg seine Aufstiegsambitionen noch einmal unterstrich, weil die
gesamte Konkurrenz – Köln, HSV und Union Berlin – am Wochenende
überraschend verlor, scheint an Nehrigs Abwanderungswillen nichts zu
ändern. „Ich muss das große Ganze analysieren und dann ist es einfach Fakt,
dass die Vorrunde für mich nicht zufriedenstellend war“, analysiert der
wechselwillige Profi.
Und er weiß, dass er auf seiner Position an den zuletzt angeschlagenen
Christopher Buchtmann, Jeremy Dudziak oder Johannes Flum kaum vorbeikommen
wird, wenn alle drei nach der Winterpause wieder genesen sind. So dürfte
der große Auftritt des 32-Jährigen zugleich seine Abschiedsgala gewesen
sein. Wohin es ihn zieht, ist noch unklar, doch am Samstag dürfte er einige
andere Vereine auf sich aufmerksam gemacht haben.
23 Dec 2018
## AUTOREN
Marco Carini
## TAGS
FC St. Pauli
Fußball
2. Bundesliga
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FC St. Pauli
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