# taz.de -- Weihnachtsforscher zum Karten-Eklat: Das Wort „Weihnachten“ hat… | |
> Integrationsministerin Widmann-Mauz sorgt mit einer Weihnachtskarte für | |
> Aufruhr. Ein Weihnachtsforscher erklärt, wie die perfekte Weihnachtskarte | |
> aussieht. | |
Bild: Was Sie feiern ist Frau Widmann-Party-Mauz egal, hauptsache Sie feiern | |
Die CDU-Integrationsministerin Annette Widmann-Mauz hat gemeinsam mit ihrer | |
Pressestelle Weihnachtskarten verschickt. Darauf steht: „Egal woran Sie | |
glauben… Wir wünschen Ihnen einebesinnliche Zeit und einen guten Start ins | |
neue Jahr.“ Das Wort Weihnachten fehlt. In der Partei freut man sich nicht | |
so über diese Karte | |
taz: Herr Becker-Huberti, was darf, Ihrer Meinung nach bei einer gelungenen | |
Weihnachtskarte nicht fehlen? | |
Manfred Becker-Huberti: Der Bezug zur Weihnacht darf auf einer gelungenen | |
Karte in keinem Fall fehlen, denn daraus ergibt sich erst die Kernbotschaft | |
der Grußformel, nämlich: Segen und Glück. Deswegen kann ich den Missmut | |
verstehen. Frau Widmann-Mauz hat wohl im Sinne der Political Correctness | |
handelt. Dabei ist der damit verbundene politische Relativismus hier | |
unangebracht. | |
Spielt der persönliche Glaube bei der Formulierung „Frohe Weihnachten“ eine | |
Rolle? | |
Meiner Meinung nach spielt das Wort „froh“ im Bezug auf den Aspekt des | |
Glaubens eine weniger bedeutende Rolle. Er bezieht sich vielmehr auf den | |
Aspekt des Festes. Um auf die Botschaft des Weihnachtsfestes hinzuweisen, | |
finde ich es besser das Wort „Segen“ zu verwenden. Weihnachten ist | |
schließlich das Fest der Geburt des Erlösers Jesus Christus – wenn dieser | |
geboren wird, ist das ein Segen und es ist wichtig diesen Segen an unsere | |
Mitmenschen weiter zu tragen. | |
Wie sehen Ihre Weihnachtskarten aus? | |
Dieses Jahr habe ich als Bildmotiv die Flucht der Israeliten aus Ägypten | |
gewählt. Weihnachten ist auch das Fest der Besinnung. Wir können, indem wir | |
uns an Geschichten aus der Vergangenheit erinnern, Lehren ziehen. In dieser | |
Geschichte müssen Menschen vor anderen Menschen flüchten, da sie um ihr | |
Leben bangen müssen. Diese Geschichte ist zurzeit sehr aktuell, da spielt | |
es keine Rolle, ob es sich um Christen, Juden oder Muslime handelt, und es | |
ist wichtig, dass wir uns dessen bewusst sind und diese Menschen | |
unterstützen. Als Grußformel verwende ich auch nicht etwa „Frohe | |
Weihnachten“, sondern wünsche „Gesegnete Weihnachten und Segen und Glück … | |
neuen Jahr!“ | |
19 Dec 2018 | |
## AUTOREN | |
Aron Boks | |
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