# taz.de -- Kommentar Waffenstillstand im Jemen: Rettet die Rimbo-Einigung! | |
> Ein gebrochener Waffenstillstand ist schlechter als kein | |
> Waffenstillstand, denn er zerstört Vertrauen. Trotz neuer Kämpfe wäre | |
> Resignation jetzt falsch. | |
Bild: Jemeniten warten auf die Ankunft von Huthi-Vertretern, die den Gespräche… | |
Meinen es die jemenitischen Kriegsparteien ernst? Ist die Erklärung, auf | |
die sich die geschasste Regierung und die Huthi-Rebellen in der vergangenen | |
Woche im schwedischen Rimbo [1][geeinigt haben], wirklich der Anfang vom | |
Ende dieses lange vergessenen Konflikts? | |
Die jüngsten Kämpfe in Hudaida lassen daran zweifeln. Ein zentrales | |
Ergebnis war die Einigung auf einen Waffenstillstand in der Hafenstadt. Mit | |
Ende der Gespräche sollten die Waffen schweigen. Also gleich ab Freitag, | |
null Uhr. Eigentlich. | |
Jetzt resigniert aufzugeben wäre aber falsch. Die Einigung von Rimbo ist | |
keine schlechte. Sie geht über eine Absichtserklärung hinaus: Neben der | |
Waffenruhe sieht sie den Rückzug der Truppen aus Hudaida innerhalb von drei | |
Wochen vor. Ein Komitee unter UN-Aufsicht soll die Verwaltung der Häfen | |
übernehmen. Zwar ist dies noch keine Lösung für den Jemenkrieg. Doch indem | |
die Einigung die umkämpften Importhäfen von Hudaida in den Mittelpunkt | |
stellt, fokussiert sie auf das Leid der von Hilfsgütern abhängigen | |
Zivilbevölkerung. Fortschritte in Hudaida könnten der Anfang eines | |
Friedensprozess für das ganze Land sein. | |
Um Rimbo zu retten, müssen die vorgesehenen UN-Beobachter nun so schnell | |
wie möglich nach Hudaida reisen. Eine Resolution des Sicherheitsrats würde | |
der UN-Initiative Gewicht verleihen. Für mögliche Verstöße gegen den | |
Waffenstillstand könnten die UN-Beobachter Aufmerksamkeit generieren. | |
Dass diese hilft, haben die letzten Wochen gezeigt. Internationaler Druck | |
hat die Konsultationen erst möglich gemacht. Vor allem der Druck auf | |
Saudi-Arabien, den starken Verbündeten von Jemens Regierung, hat Bewegung | |
in den Konflikt gebracht. Auch wenn die Saudis nicht mit am Tisch saßen, | |
müssen sie sich an die von der Regierung zugesagte Waffenruhe halten. Von | |
allein werden sie das kaum tun. | |
Der UN-Sondergesandte für den Jemen spricht viel von Vertrauen, das | |
geschaffen werden müsse. Leider gilt: Ein gebrochener Waffenstillstand ist | |
schlechter als kein Waffenstillstand. Er würde Vertrauen nachhaltig | |
zerstören. | |
17 Dec 2018 | |
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## AUTOREN | |
Jannis Hagmann | |
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