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# taz.de -- Mobilfunkausbau in Deutschland: 5G ist an jeder Milchkanne nötig
> Die Bundesregierung arbeitet an der Digitalisierung in Deutschland. Nicht
> alle halten einen flächendeckenden Mobilfunkausbau für nötig.
Bild: Wlan-Router für Kühe? Ach was, Milchkannen auf dem Lande
Deutschland soll schnelleres Internet bekommen. Bisher schafft es die
Verbindungsgeschwindigkeit hierzulande nur auf Platz 25 des [1][weltweiten
Rankings der US-Firma Akamai]. Weltweit führend ist Südkorea mit einer
durchschnittlichen Verbindungsgeschwindigkeit von 28,6 MBit pro Sekunde.
Deutsche Netze schaffen es nur auf 15,3 MBit pro Sekunde. Für
Zukunftsprojekte wie etwa autonomes Fahren wäre eine schnellere,
flächendeckende Ausstattung zwingend nötig.
Die Bundesregierung plant deshalb [2][einen Mobilfunkausbau]. Ab dem
Frühjahr 2019 will die Bundesnetzagentur Frequenzen für den
Mobilfunkstandard 5G an Netzbetreiber vergeben. 5G ist [3][zwanzigmal
schneller als LTE] und zehnmal schneller als 4G.
Um Deutschland flächendeckend mit 5G zu versorgen, müsste die Anzahl an
Funkstationen verzehnfacht werden. [4][Laut Handelsblatt] betragen die
Kosten dafür 60 Milliarden Euro. Die Bundesnetzagentur verlangt deshalb
bisher nur den Bau von 1.000 neuen 5G-Basisstationen. Bis 2020 sollen in
jedem Bundesland [5][98 Prozent der Haushalte] mit 100 MBit pro Sekunde
ausgestattet sein. Und die restlichen zwei Prozent?
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) formuliert es ganz flapsig
so: „5G ist nicht an jeder Milchkanne notwendig.“ Man solle zunächst dafür
sorgen, dass der Mobilfunkstandard 4G überall zur Verfügung stehe. 5G sei
hingegen nur an Knotenpunkten notwendig, meint Karliczek: „Um in die Fläche
zu gehen, können wir uns ein bisschen Zeit lassen.“ Was bedeutet das
konkret? Zukunftsfähiges Internet soll es in den Großstädten geben – und
die „Milchkannen“ in ländlichen Regionen gehen mal wieder leer aus.
Bundeskanzlerin Angela Merkel, für die das Internet zumindest langsam nicht
mehr nur „Neuland“ ist, rechnet damit, dass mindestens 10.000 neue
Funkmasten für den Netzausbau nötig seien. Sie findet aber auch: „Wir
brauchen nicht das ganze Land sofort mit 5G auszubauen, da haben wir schon
noch ein bisschen Zeit.“ Fünf Jahre seien dabei „nicht das Drama“.
Den Kommunen gefällt diese Einstellung nicht. „Wir brauchen 5G gerade an
jeder Milchkanne, weil die Verfügbarkeit von leistungsfähigen Verbindungen
für die Landwirtschaft und die Entwicklung der ländlichen Räume eine
entscheidende Rolle spielt“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen
Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, dem RedaktionsNetzwerk
Deutschland (RND).
23 Nov 2018
## LINKS
[1] https://www.fastmetrics.com/internet-connection-speed-by-country.php
[2] /Kommentar-Ausbau-des-5G-Netzes/!5534442
[3] /Regeln-fuer-Mobilfunkausbau/!5534422
[4] https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/echtzeit-mobilfunkstandard…
[5] /Mobilfunkgipfel-in-Berlin/!5521914
## AUTOREN
Belinda Grasnick
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