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# taz.de -- Briefbombenserie in den USA: Trump distanziert sich von Trump-Fan
> In Serie wurden Pakete mit Sprengsätzen an Kritiker von US-Präsident
> Trump abgefangen. Nun wurde ein Verdächtiger angeklagt. Ihm drohen bis zu
> 58 Jahre Haft.
Bild: Weist alle Schuld von sich: Donald Trump
Washington ap | [1][Nach der Festnahme in der Paketbomben-Serie] gegen
prominente Kritiker seiner Politik hat US-Präsident Donald Trump eine
Mitschuld von sich gewiesen. Er wisse zwar, dass der mutmaßliche Täter ein
Anhänger sei, doch treffe ihn keinerlei Schuld, sagte Trump vor dem Weißen
Haus vor Reportern. Auch an seiner Rhetorik werde er nichts ändern. Wenn
überhaupt, könne er sie noch verschärfen, da die Medien „mir und der
Republikanischen Partei gegenüber extrem unfair“ seien.
Nach einer tagelangen landesweiten Fahndung nahm die Polizei am Freitag in
Aventura in Florida einen 56-Jährigen fest. Er soll mindestens 13 Sendungen
mit [2][Rohrbomben an bekannte Trump-Kritiker verschickt haben]. Neben dem
früheren Präsidenten Barack Obama und Ex-Außenministerin Hillary Clinton
waren etliche führende Demokraten sowie Hollywoodstar Robert de Niro,
Ex-Geheimdienstler und der Sender CNN und der Milliardär George Soros im
Visier. Verletzt wurde niemand.
Am Abend gab das Justizminister Jeff Sessions bekannt, dass dem
Verdächtigen Cesar S. fünf Verbrechen nach Bundesrecht zur Last gelegt
würden. Ihm drohten bis zu 58 Jahre Haft. Ein Motiv nannte Sessions nicht,
doch deutete er an, dass Politik eine Rolle gespielt habe.
Bürger, die den Verdächtigen in ihrer Nachbarschaft beobachtet hatten,
berichteten von einer Ansammlung von Aufklebern mit Trumps Konterfei und
dem Logo der Republikaner auf dessen Transporter. Der Festgenommene ist
laut Haftantrag in New York geboren und vorbestraft – unter anderem wegen
einer Bombendrohung.
DNA-Spuren und ein Fingerabdruck auf einer der Sendungen hätten Ermittler
auf seine Spur geführt, sagten Beamte im Justizministerium. Demnach ist die
Gefahr jedoch nicht gebannt: Auch nach der Festnahme von S. prüften
Behörden verdächtige Pakete, die noch unterwegs sein könnten.
## „CNN ist scheiße!“
Trump erklärte im Weißen Haus, der Verdächtige werde im ganzen Ausmaß der
Gesetze bestraft. Politische Gewalt dürfe in den USA keine Wurzeln
schlagen. „Diese terrorisierenden Aktionen sind abscheulich.“ Die
Amerikaner müssten zusammenstehen.
Bei einem Wahlkampfauftritt in Charlotte in North Carolina warf er später
Reportern vor, „mit den üblen Aktionen einer Einzelperson politische Punkte
gegen ihn landen“ zu wollen. Nachdem er auf dem Höhepunkt der
Paketbombenserie seine Verbalattacken noch etwas zurückgefahren hatte,
setzte er auf der Kundgebung auf seine übliche Wahlkampfrhetorik.
Seine Rivalin bei der Präsidentschaftswahl 2016 bezeichnete er als
„betrügerische Hillary Clinton“, was Sprechchöre mit der Parole „Sperrt…
ein!“ nach sich zog. „Oh Junge, das gibt heute Abend wieder eine
Berichterstattung“, entgegnete Trump. Oft skandierte die Menge zudem „CNN
ist scheiße!“
Trump warb in Charlotte für zwei republikanische Kandidaten, die sich vor
Abstimmungen in North Carolina zu den Kongresswahlen ein enges Rennen mit
ihren demokratischen Herausforderern liefern. [3][Bei den Zwischenwahlen am
6. November] geht es um die Frage, welche Partei den Kongress dominieren
wird.
27 Oct 2018
## LINKS
[1] /Paketbomben-in-den-USA/!5546091
[2] /Anschlagsversuche-in-den-USA/!5545812
[3] /Kommentar-Briefbomben-in-den-USA/!5543172
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