# taz.de -- Streit zwischen USA und China: USA wittern Wahlmanipulation | |
> Erneut hat Donald Trump Peking eine Einmischung in die anstehenden | |
> US-Konkresswahlen vorgeworfen. Sein einziger Beweis: Eine Zeitungsanzeige | |
> in Iowa. | |
Bild: Donald Trump kriegt den Hals nicht voll | |
New York dpa | US-Präsident Donald Trump hat China erneut vorgeworfen, die | |
bevorstehenden Kongresswahlen beeinflussen zu wollen. „Bedauerlicherweise | |
haben wir herausgefunden, dass China versucht hat, gegen meine Regierung | |
bei den im November bevorstehenden Wahlen 2018 zu intervenieren“, sagte | |
Trump am Mittwoch bei seiner Rede im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. | |
Auf Details ging er nicht ein. Der chinesische Außenminister Wang Yi wehrte | |
sich gegen den Vorwurf. Die Kongresswahlen finden in der Mitte der | |
vierjährigen Amtszeit des Präsidenten statt. | |
Die Sitzung hatte eigentlich den Kampf gegen die Verbreitung von | |
Massenvernichtungswaffen zum Thema. Trump machte nicht deutlich, wie China | |
gegen die US-Regierung vorgeht, die 2018 nicht zur Wahl steht. Auf | |
[1][Twitter veröffentlichte der Präsident später Fotos von chinesischen | |
Anzeigen] in einer Zeitung aus Iowa. Chinas staatliche Zeitung China Daily | |
hatte in der US-Zeitung Des Moines Register Anzeigen geschaltet, um Trumps | |
Handelspolitik zu kritisieren. Trump kritisierte das als „Propaganda“. | |
Auf einer Pressekonferenz wurde Trump später nach Beweisen für seine | |
Vorwürfe gefragt. Er erklärte, er habe Beweise, ging aber erneut nicht | |
näher ins Detail und verwies lediglich auf die Zeitungsanzeigen. Auf die | |
Frage, ob die chinesischen [2][Einmischungsversuche sich von denen | |
Russlands] unterscheiden, erklärte Trump, sie seien anders geartet. Aber | |
auch hier ging er nicht ins Detail. | |
Ein ranghoher US-Regierungsmitarbeiter erklärte, die USA seien besorgt | |
darüber, dass China mit Strafzöllen Bundesstaaten ins Visier nehme, die für | |
Trump gestimmt hätten. Der Mitarbeiter, der nicht namentlich zitiert werden | |
wollte, sagte, Peking arbeite zudem daran, Politiker, Künstler, und andere | |
in den USA zu belohnen, die China unterstützten. Solche, die China | |
kritisierten, würde es bestrafen. Der Regierungsvertreter erläuterte aber | |
nicht näher, warum die US-Regierung darin eine Einmischung in die | |
Zwischenwahlen sieht. | |
Der chinesische Außenminister Wang Yi hatte Trumps Vorwurf im | |
Sicherheitsrat widersprochen. „China hat das Prinzip der Nichteinmischung | |
in innere Angelegenheiten anderer Länder immer befolgt. Wir haben uns nicht | |
und werden uns nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Länder | |
einmischen.“ Die Anschuldigungen seien „unberechtigt“. | |
Bei den Zwischenwahlen am 6. November werden ein Drittel der Senatoren und | |
das gesamte Repräsentantenhaus neu gewählt. Der Vorwurf der Wahleinmischung | |
gegen China ist nicht neu. Trump hatte ihn bereits auf mehreren | |
Wahlkampfveranstaltungen erhoben. Er wurde von den US-Geheimdiensten | |
bestätigt. Geheimdienstdirektor Dan Coats hatte bereits am 12. September | |
erklärt, neben Russland seien China, Nordkorea und Iran die Länder, denen | |
man Einmischungsversuche zuschreibe. | |
27 Sep 2018 | |
## LINKS | |
[1] https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1045001780092956672 | |
[2] /Skripal-Affaere-mit-Konsequenzen/!5526953 | |
## TAGS | |
Donald Trump | |
USA | |
China | |
USA | |
Handelsstreit | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Neue US-Strafzölle gegen China: Schamloser Protektionismus | |
Trump eskaliert den Handelskrieg mit Peking weiter. Neuen Zölle werden auf | |
rund die Hälfte aller US-Importe aus China erhoben. | |
Ökonom über China im Handelskonflikt: „Trump setzt auf Eskalation“ | |
Handelskriege kennen keine Gewinner, sagt Ökonom Zhang Jun. Die | |
Volksrepublik sollte ihre Märkte öffnen und stärker mit Europa | |
zusammenarbeiten. |