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# taz.de -- Probleme im Falle von hartem Brexit: No-Deal-Brexit wird vorbereitet
> Die Brexit-Verhandlungen laufen schleppend. Ein harter Ausstieg wird
> wahrscheinlicher. Die britischen Behörden legen einen Hinweis-Katalog für
> den worst case vor.
Bild: Es könnten stürmische Zeiten auf die Briten und ihre Wirtschaft zukommen
London dpa | Die britische Regierung will ihre Vorbereitungen für einen
Brexit ohne Abkommen beschleunigen. Darauf einigte sich einem
Regierungssprecher zufolge das Kabinett von Premierministerin Theresa May
bei einer Sondersitzung am Donnerstag. Primäres Ziel sei es aber, ein
Austrittsabkommen mit Brüssel auf Grundlage der britischen Vorschläge zu
erarbeiten, teilte der Sprecher mit.
An der dreieinhalbstündigen Kabinettssitzung im Regierungssitz Downing
Street soll Medienberichten auch Notenbankchef Mark Carney zeitweilig
teilgenommen haben. Erst zu Beginn der Woche war bekannt geworden, dass er
nun doch länger als geplant an der Spitze der Bank of England bleiben soll,
um „einen geordneten und erfolgreichen“ EU-Austritt zu unterstützen.
Großbritannien scheidet am 29. März 2019 aus der Europäischen Union aus.
[1][Die Verhandlungen laufen bisher aber nur schleppend]. Sollten sie
scheitern, droht in vielen Bereichen Chaos.
Das ist nach Ansicht der Ratingagentur Moody's wahrscheinlicher geworden.
Das geht aus einem Bericht der Agentur vom Donnerstag hervor. Ein
sogenannter No-Deal-Brexit hätte zudem „substanzielle negative Folgen“ für
die britische Wirtschaft und die Wirtschaft in einigen EU-Ländern, heißt es
darin. Am schlimmsten betroffen wären dem Bericht zufolge Autobauer,
Fluggesellschaften und die Chemiebranche.
Zunächst würde es zu einem erneuten heftigen Wertverfall des britischen
Pfund kommen, schreiben die Moody's-Experten. Verbraucherpreise würden in
die Höhe schießen, Reallöhne sinken und die Arbeitslosigkeit steigen. Die
Kauflust der Verbraucher würde abflachen, heißt es: „Es gibt eine echte
Gefahr, dass Großbritannien sehr schnell in eine Rezession fällt.“
Auch die britische Regierung veröffentlichte am Donnerstag Hinweise für den
Fall eines No-Deal-Szenarios. Beispielsweise könnte das Reisen in Europa
für britische Staatsbürger künftig erheblich beschwerlicher werden. Für
Autofahrten in der EU müssten sich Briten dann internationale Führerscheine
ausstellen lassen. Bislang reicht der britische Führerschein auch als
Fahrerlaubnis in allen anderen EU-Ländern aus. Briten, deren Reisepässe
weniger als sechs Monate gültig sind, müssten zudem damit rechnen, bei der
Einreise in die EU abgewiesen zu werden, warnte London.
Der Einschätzung Londons zufolge könnten künftig auch wieder erhebliche
Roaminggebühren für britische Handynutzer im Ausland und nahe der Grenze zu
Irland anfallen. Mehrere Mobilfunkanbieter teilten bereits mit, freiwillig
auf die Gebühren zu verzichten. „Wir würden gerne sehen, dass andere
Unternehmen sich dem anschließen“, sagte Brexit-Minister Dominic Raab in
einem BBC-Interview. Die hohen Zusatzkosten für Datennutzung mit dem
Mobiltelefon im Ausland waren im Juni vergangenen Jahres innerhalb der EU
abgeschafft worden.
14 Sep 2018
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