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# taz.de -- Absurde Twitterkritik an Kevin Kühnert: Hat der überhaupt studier…
> Juso-Chef Kevin Kühnert wird von Journalisten wie Politikern kritisiert.
> Ihr absurdes Argument: Kühnert sei zu jung und habe noch nichts
> geleistet.
Bild: Hat's nicht leicht: Juso-Chef Kühnert
Kevin Kühnert ist auf Bayerntour. Vor der Landtagswahl trifft er
SPD-Politiker*innen und macht Wahlkampf. Kühnert ist als Juso-Chef
mittlerweile ein einflussreicher Sprecher der Linken in der SPD. Die von
ihm angezettelte [1][Kampagne gegen die Große Koalition] hat er zwar
verloren, bekannt gemacht hat sie ihn aber. Auch im Fall Maaßen [2][übte er
scharfe Kritik an den „Kompromissen“] der SPD-Parteichefin. So funktioniere
die viel beschworene Erneuerung der SPD nicht.
Seit ein paar Tagen wird Kühnert von Politikern wie Journalisten (ja,
soweit alles Männer) kritisiert. Der Vorwurf: Sein Alter und sein
Bildungsgrad. Der ehemalige FAZ-Herausgeber [3][Hugo Müller-Vogg
twitterte]: „Wenn ein 29jähriger (sic!) ohne Studienabschluss und ohne
richtigen Job die @spdde nach seiner Pfeife tanzen lassen kann, sagt das
viel über das machtpolitische Talent von [4][@KuehniKev] [Kevin Kühnert] –
und noch mehr über den schlimmen Zustand der SPD.“ Journalisten wie [5][Jan
Fleischhauer sprechen] dem „ewigen Politikstudenten“ ebenfalls das
Urteilsrecht ab. Weil er sein Studium nicht abgeschlossen hat. Und nur
knapp 30 Jahre zählt.
Das Bildungsbürgertum urteilt also, ein abgeschlossenes Studium sei
Voraussetzung für die Politik. Die Elite soll unter sich bleiben,
Privilegien will schließlich keiner teilen. Und die Älteren erklären den
Jüngeren die Welt. Wo inhaltliche Argumente fehlen, wird nach
vermeintlichen persönlichen Schwächen gesucht. Dabei wird implizit einem
großen Teil der Bevölkerung pauschal das Urteilsrecht abgesprochen: Junge
Menschen hätten kein Einschätzungsvermögen. Genauso wenig, wer nicht
mindestens einen Master hat.
Wer so denkt, hat die repräsentative Demokratie nicht verstanden. In der
„Arbeiterpartei“ kann ein hoher Bildungsabschluss kein Kriterium sein.
Genauso braucht die Erneuerung der Partei gerade junge Engagierte.
ARD-Journalist [6][Ulrich Deppendorf warf] Kühnert vor, dass er mit seinen
kritischen Äußerungen die SPD spalte und die AfD stark mache. Diese
abgehobenen Elitären über 50 sollten sich fragen, ob es nicht viel
destruktiver ist, pauschal die Menschen zu entmündigen. Das fördert
Politikverdrossenheit – und Schlimmeres.
24 Sep 2018
## LINKS
[1] /Reaktionen-auf-Einigung-in-der-Union/!5518761
[2] /Reaktionen-auf-Maassen-Befoerderung/!5537004
[3] https://twitter.com/HugoMuellerVogg/status/1043155537498697728
[4] https://twitter.com/KuehniKev
[5] https://twitter.com/janfleischhauer/status/1043435509824081920
[6] https://twitter.com/DeppendorfU/status/1043517585327820800
## AUTOREN
Sarah Kohler
## TAGS
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