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# taz.de -- Giftanschlag auf Ex-Spion Sergej Skripal: Behörden benennen zwei V…
> Die britische Staatsanwaltschaft hat im Zusammenhang mit dem Anschlag auf
> Sergej Skripal und seine Tochter Ermittlungen gegen zwei Russen
> eingeleitet.
Bild: Alexander Petrow und Ruslan Boschirow sollen versucht haben, Sergej Skrip…
London dpa/afp | Die britische Polizei hat zwei Verdächtige im Fall des
[1][Attentats auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal]
und seine Tochter Julia benannt. Es soll sich demnach um die Russen
Alexander Petrow und Ruslan Boschirow handeln. Beiden wird versuchter Mord,
gefährliche Körperverletzung und der Besitz von chemischen Waffen
vorgeworfen, wie die Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte.
Großbritannien beantragte einen europäischen Haftbefehl.
Premierministerin Theresa May macht den russischen Militärgeheimdienst für
den Nervengiftanschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej
Skripal und dessen Tochter verantwortlich. Die beiden Verdächtigen seien
Mitglieder des russischen Militärgeheimdienstes GRU und hätten
höchstwahrscheinlich im Auftrag der russischen Regierung gehandelt, sagte
May am Mittwoch im britischen Parlament.
Bei dem Anschlag handele es sich nicht um eine auf eigene Faust geplante
Tat von Kriminellen, sagte May: „Er wurde nahezu sicher auf hoher
russischer Staatsebene genehmigt.“
Vater und Tochter Skripal waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank
entdeckt worden. Beide entkamen nur knapp dem Tod. Sie leben heute an einem
geheimen Ort. Der Fall löste eine schwere diplomatische Krise aus, deren
Ende noch nicht abzusehen ist.
[2][Später kam ein britisches Paar aus dem nahen Amesbury versehentlich mit
dem Nervengift in Kontakt.] Der Mann hatte ein Fläschchen gefunden, das er
nach eigenen Angaben irrtümlich für einen Parfümflakon hielt und seiner
Freundin schenkte. Sie soll sich mit der Flüssigkeit eingerieben haben –
die dreifache Mutter starb acht Tage nachdem sie ins Krankenhaus
eingeliefert worden war.
Das Gift sei in beiden Fällen identisch. Das bestätigten Untersuchungen der
Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW), teilte das
Außenministerium am Dienstagabend in London mit. London warf Moskau erneut
vor, Drahtzieher des Anschlags zu sein.
## Zweite Sanktionsrunde gegen Russland
Infolge der Krise wiesen Großbritannien, die USA und verbündete Staaten –
auch Deutschland – mehr als 140 russische Diplomaten aus. Der Kreml
reagierte mit ähnlichen Maßnahmen.
Die USA stellten zudem fest, dass Russland für den Einsatz von
Massenvernichtungswaffen verantwortlich sei. [3][Das löst laut Gesetz
Sanktionen aus,] wie es sie bislang nur gegen Nordkorea und Syrien gab.
Seit Ende August ist eine erste Runde von Strafmaßnahmen in Kraft. Sie sind
zwar noch relativ milde, doch der Rubelkurs und die Aktien russischer
Unternehmen gerieten unter Druck.
Schwerer wird eine zweite Sanktionsrunde nach drei Monaten die russische
Wirtschaft treffen. Sie könnte das Auslandsgeschäft russischer Banken
lahmlegen; die Fluggesellschaft Aeroflot könnte Landerechte in den USA
verlieren. Moskau behält sich Gegenmaßnahmen vor, doch viele Optionen hat
der Kreml nicht: Zu klein ist der Handel, zu groß die Abhängigkeit von
US-Technik, um die USA treffen zu können.
Nowitschok gehört zu den tödlichsten Kampfstoffen und kann über die Haut
oder Atemwege in den Körper gelangen. Die Überlebenschancen sind sehr
gering. [4][Sowjetische Forscher entwickelten die Serie neuartiger
Nervengifte in den 1970er und 80er Jahren heimlich,] um internationale
Verbote zu umgehen. Auch andere Länder forschten damit.
5 Sep 2018
## LINKS
[1] /Anschlag-auf-russischen-Ex-Agenten/!5494137
[2] /Nach-Fall-des-Ex-Spions-Skripal/!5519062
[3] /Skripal-Affaere-mit-Konsequenzen/!5526953
[4] /Nervengift-im-Fall-Skripal/!5506697
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