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# taz.de -- Fangmethoden in Norwegen: Wale sterben qualvoll
> Bis zu 25 Minuten Todeskampf für die Meeressäuger: Ein Regierungsbericht
> über die Fangmethoden der Norweger alarmiert Tierschützer*innen.
Bild: Walschlachtung auf einem norwegischen Schiff, undatierte Aufnahme
Wale, die nach dem Harpunieren erst nach durchschnittlich 6 Minuten
gestorben sind oder einen Todeskampf von bis zu 25 Minuten erleiden
mussten: Das beschreibt ein Bericht der norwegischen Regierung über den
dortigen Zwergwalfang. Walschutzorganisationen veranlasste der Bericht im
Vorfeld der am Montag im brasilianischen Florianópolis beginnenden
Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) dazu, die Frage
aufzuwerfen, wie es um die Walfangmethoden und den Tierschutz beim Walfang
bestellt ist.
Vor 20 Jahren definierte die IWC die „humane Tötung“ von Walen mit einem
Tod binnen 10 Sekunden und „ohne Schmerzen und Stress“. Eine Forderung, die
der bekannte britische Zoologe David Attenborough als illusorisch
bezeichnet: „Es gibt keine humane Methode, einen Wal auf See zu töten.“
Auch ein neuer [1][Report des Animal Welfare Institute] in Washington
belegt, dass Wale teilweise nach wie vor qualvoll sterben müssen.
Island, Norwegen und Japan – die drei Staaten, die noch Walfang betreiben –
haben nur wenig konkrete Daten und Informationen zum Thema offengelegt. Die
Zahlen Islands beziehen sich auf 50 der beim Finnwalfang von 2014 getöteten
Tiere. 42 sollen „unmittelbar“ getötet worden sein, bei acht war ein
weiterer Harpunenschuss notwendig.
Die durchschnittliche Zeit bis zum Tod wird dabei mit 8 Minuten angegeben,
bei einem Finnwal habe es 15 Minuten gedauert. Auch die norwegischen Zahlen
stammen aus den Jahren 2011 und 2012. Von 271 Zwergwalen seien damals 82
Prozent „unmittelbar“ getötet worden – bei 49 habe der Todeskampf
allerdings im Schnitt 6 und in einem Fall 25 Minuten gedauert. Die
„unmittelbaren“ Tötungsraten beim Antarktis-Walfang Japans liegen bei nur
60 Prozent.
Astrid Fuchs, Programmleiterin der „Whale and Dolphin Conservation“ spricht
von „schockierenden Zahlen“ und einer „rechtzeitigen Erinnerung daran, wie
unglaublich grausam der industrielle Walfang ist“. Sie kritisiert, dass vor
allem Norwegen als Land, dem der Tierschutz sonst so wichtig sei, „Walen
keinen solchen Schutz gewährt“.
6 Sep 2018
## LINKS
[1] https://awionline.org/sites/default/files/press_release/files/AWI-IWC-repor…
## AUTOREN
Reinhard Wolff
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