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# taz.de -- Walfangsaison in Norwegen: Tote Wale lohnen nicht
> Obwohl das Fleisch der Tiere kaum verkauft wird, weitet die Regierung
> Fangquoten aus. Fischer sprechen von einer Krisensituation.
Bild: Noch ist der Zwergwal sorglos – doch seit Anfang April geht es ihm in N…
Stockholm taz | Anfang April startete die diesjährige norwegische
Walfangsaison. Mit einer Fangquote von 1.278 Zwergwalen hat die Regierung
diesmal eine Rekordzahl von Tieren zum Abschuss freigegeben: Die höchste
Quote seit den 1990er Jahren, als das Land im Widerspruch zum 1986
beschlossenen internationalen Walfangmoratorium den kommerziellen Walfang
wieder aufnahm. Im Unterschied zu den großzügigen Fangerlaubnissen geht die
Zahl der tatsächlich getöteten Wale seit Jahren zurück.
Mit 432 Tieren war sie 2017 auf dem niedrigsten Stand seit zwei
Jahrzehnten. Trotz einer von Oslo genehmigten Fangquote von 999 Tieren für
das Jahr.
Die ersten beiden Wale habe man bereits erlegt, berichtete der Skipper der
„Åse Karin“ am Mittwoch der Lokalzeitung Lofotposten – küstennah im
Vestfjord zwischen den Lofoten und dem norwegischen Festland. Die „Åse
Karin“ ist eines von 12 Booten, die sich für die diesjährige Waljagd
angemeldet haben. Auch die Zahl solcher Boote ist in den letzten Jahren
stetig gesunken. Vor drei Jahren waren es noch 20, in den 1980er Jahren
rund 100 Boote.
Wenn die Politik zwar mit aufgestockten Quoten lockt, sich aber trotzdem
immer weniger Fischer für einen Fang interessieren, dann, weil Preis und
Marktbedingungen nicht stimmen. Die Nachfrage nach größeren Mengen
Walfleisch fehlt schon lange. Im vergangenen Jahr stoppten die
Verarbeitungsbetriebe schon mitten in der Saison die Annahme weiteren
Fangs, weil das Walfleisch nicht abgesetzt werden konnte.
Die Fischer sprechen von einer Krisensaison und warnen, dass auch der
letzte Rest der norwegischen Walfänger bald ganz verschwinden könne. Die
Kosten für Munition und Treibstoff liefen davon, beklagt Truls Soløy,
Vorsitzender der Branchenorganisation „Norges småkvalfangerlag“. Auch die
Forderung nach einer 20-prozentigen Erhöhung der Mindestabnahmepreise
konnte man nicht durchsetzen. Für viele Fischer ist Walfang nur ein
Zusatzgeschäft, das sie aufgeben werden, wenn es sich nicht mehr lohnt.
„Die Schmerzgrenze ist erreicht“, sagt Soløy.
5 Apr 2018
## AUTOREN
Reinhard Wolff
## TAGS
Norwegen
Fischerei
Walfang
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Wale
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