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# taz.de -- Gesetzentwurf zur Entfernung von Tattoos: Laien sollen das Lasern l…
> Die Entfernung von Tattoos mit Lasern birgt „erhebliche gesundheitliche
> Risiken“. Das Bundesumweltministerium will diesen Eingriff sicherer
> machen.
Bild: Tattoos lassen sich nur schwer entfernen
Berlin taz | Das Bundesumweltministerium hat einen neuen Vorstoß gewagt, um
die Entfernung von Tätowierungen strenger zu regeln. Sein [1][Entwurf zur
Verordnung zur Modernisierung des Strahlenschutzrechtes] sieht vor, dass
Tätowierungen zukünftig nur noch von Fachärzten mit dem Laser beseitigt
werden dürfen. Ein entsprechender Beschluss im Kabinett und die Zustimmung
des Bundesrates stehen noch aus. Das Ministerium hofft, die
Gesetzesänderung mit einer Übergangsfrist bis zum 31. Dezember auf den Weg
zu bringen.
Den Anlass zu dieser Neuregelung gab der Wunsch, eine Regelungslücke in der
bisherigen Gesetzgebung zu schließen, so eine Ministeriumssprecherin
gegenüber der Funke-Mediengruppe. Die Laserbehandlung berge „erhebliche
gesundheitliche Risiken“, und solle deswegen unbedingt von fachkundigem
Personal durchgeführt werden. Die zu diesem Thema verabschiedete
Strahlenschutzrichtlinie der EU bräuchte ergänzende Regelungen, um ein
neues Strahlenschutzrecht umzusetzen. Dies betreffe insbesondere
kosmetische und nichtmedizinische Anwendungen mit starken Lichtquellen, wie
Lasern.
Eine [2][Studie des Forschungsinstituts Aproxima im Auftrag des Bundesamtes
für Strahlenschutz (BfS)] bestätigt die Bedenken des Ministeriums: Bei
einem Fünftel der an der Studie Beteiligten, die sich ein Tattoo mit dem
Laser entfernen ließen, entstanden bleibende Nebenwirkungen. Vorübergehende
Nebenwirkungen stellten sich sogar bei einem weiteren Fünftel ein. Meist
handelt es sich um Verfärbungen der Haut und Narben, aber auch Reizungen
und Krusten sind nicht selten. Deswegen spricht sich das Bundesamt für
Strahlungsschutz für eine fundierte Ausbildung von Menschen aus, die
Laseranwendungen durchführen, so vor allem Fachärzte.
Die bisherige Rechtslage sieht keine besonderen Einschränkungen der
Laserbehandlung vor, sodass nicht nur Fachärzte, sondern auch Laien ohne
Prüfung dieses Verfahren durchführen können. In Deutschland haben sich
schon zehntausende Menschen Tattoos per Laser entfernen lassen.
## Schon Tätowierungen selbst sind nicht risikolos
Tattoos sind zum Trend geworden. Jeder Fünfte in Deutschland ist tätowiert,
und es werden tendenziell mehr. Doch schon das Stechen birgt Risiken. Wer
sich tätowieren lassen will, muss sich selbst gründlich informieren, denn
es gibt keine staatlich anerkannte Ausbildung; theoretisch kann sich jeder
Tätowierer nennen. Auch ein Zulassungsverfahren für die Farbe existiert
noch nicht. Die Tätowiermittelverordnung gibt zwar Anweisungen zu deren
Herstellung und Kennzeichnung, kontrolliert wird aber nur stichprobenartig.
So kann es passieren, dass die Farben gesundheitsschädliche Stoffe
enthalten oder Allergien erzeugen. Langzeitstudien über ihre Wirkung auf
den Körper bestehen noch nicht.
Zu einer strengeren Regelung des Tätowierens gab es schon verschiedene
Vorstöße. Zuletzt sprach sich die Vizechefin der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, [3][Gitta Connemann, für die Einführung einer
Beratungspflicht vor dem Stechen eines Tattoos] aus. Wie sie dem
Tagesspiegel gegenüber mitteilte, möchte sie damit junge Menschen schützen,
die sich spontan aufgrund von Alkoholkonsum oder Gruppendruck tätowieren
lassen wollten. Auch plant sie einen „Tattoo-Gipfel“, um gesundheitliche
Risiken zu diskutieren. Allerdings setzt das Bundesernährungsministerium,
das für die Regelung der Tattoofarbe zuständig ist, eher auf europäische
Regelungen, um einen umfassenden Verbraucherschutz zu schaffen.
7 Aug 2018
## LINKS
[1] https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Glaeserne_Gesetze/19._L…
[2] http://www.bfs.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/BfS/DE/2018/007.html
[3] https://www.presseportal.de/pm/2790/4026171
## AUTOREN
Sarah Kohler
## TAGS
Tätowierung
Tattoo
Gesundheit
Bundesumweltministerium
Bundesamt für Strahlenschutz
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