# taz.de -- Nach Kritik an Helsinki-Treffen: Trump will sich versprochen haben | |
> Nach seinem Treffen mit Putin hatte Trump den Aussagen seiner | |
> Geheimdienste widersprochen. Nun sagte er, er habe genau das Gegenteil | |
> gemeint. | |
Bild: Alles nur ein Versprecher, sagt US-Präsident Trump | |
Washington AFP | Nach der [1][parteiübergreifenden Kritik in den USA] an | |
seinem Auftritt mit Russlands Staatschef Wladimir Putin in Helsinki hat | |
sich US-Präsident Donald Trump um Schadensbegrenzung bemüht. Bei einer | |
Erklärung im Weißen Haus am Dienstag schob er seine Aussage vom Vortag auf | |
einen vermeintlichen Versprecher, zugleich bekannte er sich zu den eigenen | |
Geheimdiensten. Er akzeptiere deren Erkenntnisse, wonach Russland hinter | |
den Hackerangriffen während des US-Wahlkampfs 2016 steckte. Trump fügte | |
jedoch hinzu: „Es könnten auch andere Leute gewesen sein“. | |
[2][Trump hatte bei seinem Gipfel mit Putin am Montag in Helsinki] ein | |
klares Bekenntnis zu den Befunden seiner eigenen Geheimdienste zu den | |
russischen Cyberattacken vermieden. Vielmehr attackierte er die | |
US-Bundespolizei und die frühere US-Regierung und machte zugleich deutlich, | |
dass er Putins Ausführungen für überzeugend halte: Der Kreml-Chef sei in | |
seinem Dementi „extrem stark und kraftvoll“ gewesen, lobte Trump. | |
[3][Selbst Unterstützer Trumps aus dem Lager der Republikaner warfen dem | |
Präsident daraufhin einen würdelosen Kotau gegenüber dem russischen | |
Staatschef vor.] Trump sagte daraufhin am Dienstag, er habe sich bei seiner | |
Pressekonferenz mit Putin lediglich versprochen. Er habe den Satz sagen | |
wollen: „Ich sehe keine Grund (…), warum es nicht Russland sein sollte“, | |
das hinter den Hackerangriffen steckte. Das „nicht“ habe er versehentlich | |
weggelassen. Seine umständliche Erläuterung des angeblichen Versprechers | |
wiederholte Trump mehrmals. | |
Der Chef der oppositionellen Demokraten im Senat, Chuck Schumer, sagte, | |
Trump versuche sich nun herauszureden. Seine Erklärung komme „24 Stunden zu | |
spät“. | |
## Trump: keine Auswirkung auf den Wahlausgang | |
In seiner Erklärung im Weißen Haus bekundete Trump am Dienstag zwar | |
nachdrücklich sein „volles Vertrauen (…) in unsere großartigen | |
Geheimdienstbehörden“, fügte aber mit Blick auf die Cyberattacken hinzu: | |
„Es könnten auch andere Leute gewesen sein“. Damit wollte er offenbar | |
andeuten, dass neben Russland noch weitere Akteure hinter den | |
Hackerangriffen im Wahlkampf stecken könnten. Wer dies gewesen sein könnte, | |
sagte er allerdings nicht. | |
Trump beharrte überdies darauf, dass „Russlands Aktionen überhaupt keine | |
Auswirkungen auf den Ausgang der Wahl hatten“. Er versicherte zudem erneut, | |
dass es keinerlei Absprachen mit Russland gegeben habe. | |
[4][In den USA untersucht Sonderermittler Robert Mueller die mutmaßlichen | |
Einmischungen Moskaus in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016] und | |
mögliche diesbezügliche Absprachen mit dem Trump-Team. Vergangene Woche | |
hatte die US-Justiz zwölf Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes unter | |
Anklage gestellt. Ihnen wird vorgeworfen, für Hackerangriffe unter anderem | |
gegen das direkte Umfeld der Trump-Rivalin Hillary Clinton verantwortlich | |
zu sein. | |
Das Weiße Haus veröffentlichte am Dienstag Angaben dazu, wie die USA sich | |
„gegen Russlands bösartige Aktivitäten verteidigten“. Auch Trump sagte am | |
Dienstag im Weißen Haus, die US-Regierung tue alles, was in ihrer Macht | |
stehe, um eine erneute russische Intervention bei den Kongresswahlen im | |
November zu verhindern. | |
## Republikaner Ryan hält Einmischung für belegt | |
Kurz darauf zeigte sich Trump dagegen bei Twitter wieder angriffslustig: | |
„Das Treffen von Präsident Putin und mir war ein großer Erfolg, nur nicht | |
in den Fake-News-Medien!“, twitterte der republikanische US-Präsident. | |
Der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, der Republikaner Paul Ryan, | |
sagte bei einer Pressekonferenz in Washington am Dienstag: „Wladimir Putin | |
teilt nicht unsere Interessen, Wladimir Putin teilt nicht unsere Werte.“ | |
Russland habe sich in die US-Wahl 2016 eingemischt, das sei nach einem Jahr | |
Ermittlungsarbeit „wirklich klar“. | |
18 Jul 2018 | |
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