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# taz.de -- Belgien und England spielen um Platz 3: Kevin und Eden tun es
> Ganz starke Belgier um De Bruyne und Hazard zeigen England, wo der Hammer
> hängt. Einziger Trost: Bester Torschütze wird Harry Kane.
Bild: 1:0. Meunier (r.) erzielt den schnellsten Treffer der belgischen WM-Gesch…
Die Voraussetzungen: Es klingt absurd, aber mit den beiden
Halbfinalverlierern stehen sich im Spiel um den ditten Platz zwei der
großen Gewinner der WM gegenüber. Beide haben positiv überrascht: Die
[1][erfreulich unenglisch] spielende Krabbelgruppe von Gareth Southgate
ebenso, wie die teilweise [2][berauschenden Roten Teufel] um Eden Hazard,
Kevin De Bruyne und Romelu Lukaku.
England und Belgien trafen schon in der Vorrunde aufeinander. Das war
allerdings ein wenig begeisternder Kick: Zwei B-Mannschaften langweilten
sich im letzten und bedeutungslosen Spiel der Gruppe G zu einem [3][1:0 für
Belgien].
Beide Teams standen bislang genau einmal im Spiel um Platz Drei – beide
haben verloren (Belgien 1986 gegen Frankreich und England 1990 gegen
Italien).
Torschützenkönig: Die Chancen für Harry Kane (sechs Treffer) stehen gut.
Auch Lukaku ist als Zweiter mit vier Toren noch im Rennen.
Wie wird das Spiel im Vorfeld eingeordnet? „Wir werden alles geben, um
Dritter zu werden“, versicher Trainer Gareth Southgate. Und Kollege Roberto
Martinez will unbedingt „das beste belgische Ergebnis der Geschichte“
erreichen – Was sollen sie auch sagen?
Bei den Spielern hingegen klingt das etwas anders: „Es fällt schwer, dieses
Spiel zu spielen. Aber wir müssen es ja tun“, jammert Belgiens Torhüter
Thibaut Courtois. Der englische Innenverteidiger Harry Maguire gibt sich da
diplomatischer: „Meine Meinung dazu behalte ich lieber für mich.“ Sie wird
sich wohl eher nicht mit der seines Trainers decken.
Zu Fritz Walters Zeiten: Bei der WM 1954 trennten sich beide Teams in der
Gruppenphase 4:4.
Das Ergebnis: 1:0 (0:0).
Das Spiel: Nach einem eher abwartenden Beginn beider Mannschaften machen
die Belgier das Spiel schnell. Lukaku spielt in der 4. Minute einen starken
Steilpass auf Nacer Chadli, der auf Thomas Meunier flankt. Der Mann von PSG
drückt den Ball über die Linie. Tor. Und Belgien drückt weiter.
Das erinnert an die Anfangsphase des Halbfinales gegen Frankreich. Hazard
und De Bruyne, machen ein großes Spiel. Den Engländern fällt gegen
spielfreudige Belgier wenig ein. Zu langsam. Zu uninspiriert. Von England
gibt's nur Alibischüsschen (Fabian Delph, 14.) oder Kopfbälle (Harry
Maguire, 20.).
Erste Großchance für England (23.) Raheem Sterling auf Kane, der rutscht
aus und verzieht im Fallen knapp. In der Folge wird England in seine
eigenen Hälfte eingeschnürt. Belgien spielt zwar offensiv, kommt aber nicht
mehr zu klaren Chancen.
Halbzeit. Mit dem Gegurke aus der Vorrundenbegegnung hat das Spiel nicht zu
tun.
England hat sich offenbar mehr vorgenommen für die zweite Halbzeit. Chance
Kane (54.). Belgien kontert gefährlich über De Bruyne, aber Lukaku
verspringt zum zweiten Mal der Ball. Riesige Chance für England (70.) – es
war die erste dieser Klasse – aber Diers Schuss wird von Alderweireld
geklärt.
England spielt besser und holt einen Standard nach dem anderen heraus, ist
aber nicht zwingend genug. Belgien steht sehr tief und lauert auf Konter.
Dann kommen Dries Mertens, De Bruyne und Meunier. Meunier zieht in der 80.
volley ab. Pickford pariert.
Als England sich ein deutliches Chancenplus gegen die nun tiefstehenden
Belgier erarbeitet, gibt's den nächsten Konter. De Bruyne auf Hazard (82.).
Der schießt ins kurze Eck: 2:0. Das war's.
Spieler des Spiels: Hazard, De Bruyne, Meunier für Belgien. Für England:
keiner.
Kommentar des Spiels: Mit Jordan Henderson fehlt der Mittelfeldmann, der
dem Team seine Stabilität gegeben hat. ARD-MC Tom Bartels beurteilt das so:
„Die Schlüsselspieler sind alle da.“
Quintessenz des Spiels: Der große Gary Lineker sagte mal: „Du bist entweder
gut oder schlecht. Es gibt nichts dazwischen. Heute waren wir so mittel.“
Nerven wie Stahlseile: Hat es der Autor durchgehalten, republikweit als
einziger über ein England-Spiel zu berichten, ohne das gewonnene Elf… zu
erwähnen?
Fast.
Und nun? Auf der Insel sind stolz wie Bolle auf ihre junge Mannschaft. Von
der wird man noch einiges hören – sind sich alle Engländer sicher. Ein
historischer Erfolg für die Belgier. Wenn die so weiter spielen, werden sie
beim nächsten Turnier zur Abwechslung mal als Favorit antreten dürfen.
14 Jul 2018
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## AUTOREN
Patrick Loewenstein
## TAGS
Frauen-WM 2019
WM-taz 2018: Auf dem Platz
Belgien
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Fußball
Finale WM 2018
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