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# taz.de -- Neuer Song von Rapper Eko Fresh: Klug, aber abgeguckt
> Alles nur geklaut? In seinem neuen Song rappt Eko Fresh über
> Diskriminierung, Rassismus und Mesut Özil – die Idee hatte aber ein
> anderer Musiker.
Bild: Musiker Eko Fresh (bürgerlich Ekrem Bora) liefert seine musikalische Ant…
[1][Eko Fresh rappt in seinem neuen Song „Aber“ über Diskriminierung und
Rassismus.] Es ist auch seine Antwort auf die Özil-Debatte. [2][„Eine der
wenigen klugen“, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt, die den 35-Jährigen
den „Rapper der Stunde nennt“.] Großes Lob, vielleicht zu groß in
Anbetracht der Tatsache, dass sowohl der Song, als auch das dazugehörige
Musikvideo nicht die Idee des Musikers waren.
Der 29-jährige US-Rapper Joyner Lucas veröffentlichte im November 2017
seinen Song „I’m not racist“. [3][Das Musikvideo zählt über 80 Millionen
Klicks]. Ein weißer Mann mit „Make America Great Again“-Kappe sitzt einem
Schwarzen mit Dreadlocks und Goldkette gegenüber. Der Raum karg; nur ein
Tisch und zwei Stühle, auf denen die Männer sitzen. Sie schleudern sich
eine Aneinanderreihung von Vorurteilen an den Kopf. „I’m not racist“, „…
bin nicht rassistisch“, wiederholen sie immer wieder.
Auch Eko Freshs Musikvideo zeigt eine Gegenüberstellung, symbolisiert durch
zwei Männer, einen „Deutschen“ und einen „Türken“. Auch sie sitzen si…
einem kargen Raum gegenüber. Dass Inhalt und Aufbau von Text und Video dem
des US-Rappers gleichen, ist kein Zufall. „Inspired by Joner Lucas“, wird
als Disclaimer zu Beginn des Videos eingeblendet. Klein und transparent,
aber er ist da. Ob es Absprachen mit dem Label des US-Rappers gab? Das
Management von Eko Fresh antwortete bis Redaktionsschluss nicht auf die
Anfrage der taz.
„Ich bin kein Nazi, aber / mich stören die Alibabas / mit ihrem
Islam-Gelaber“, beginnt „der Deutsche“ in Bomberjacke. Wütend springt er
auf, nichts als purer Hass kommt aus seinem Mund. Er endet mit den Worten:
„Ich steh’ für unser Land, denn ich wähl’ die AfD.“ Dann übernimmt �…
Türke“: „Ich liebe Deutschland / Aber ihr seid miese Heuchler.“ Er lobt
seinen Präsidenten und schimpft über ein gottloses Land, in dem ihn niemand
wirklich haben will. Eko Fresh schreitet schließlich schlichtend ein und
setzt sich zwischen die beiden Stühle. „Ihr bekommt das schon hin“, sind
die letzten Worte eines durchaus treffenden und klugen Songs, der eine
aktuelle Debatte kommentiert.
In beiden Musikvideos rappt dieselbe Stimme wütend aus zwei verschiedenen
Mündern. Hass, Vorurteile, Verachtung. Die Songs spiegeln die Zerrissenheit
der Gesellschaft und haben eine wichtige Message, die hoffentlich viele
erreicht. Dennoch wäre es schön, wenn Eko Fresh beim nächsten Song eine
eigene Darstellung einfiele – ganz ohne abzuschauen.
25 Jul 2018
## LINKS
[1] https://www.youtube.com/watch?v=1A7Qw88As64
[2] https://www.sueddeutsche.de/kultur/aber-von-eko-fresh-rapper-der-stunde-1.4…
[3] https://www.youtube.com/watch?v=43gm3CJePn0
## AUTOREN
Charlotte Köhler
## TAGS
Schwerpunkt Rassismus
Diskriminierung
Rap
Mesut Özil
Mesut Özil
Mesut Özil
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