Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Gruppe A: Russland – Ägypten: Wenn's läuft, dann läuft's
> Lange ist unklar, wer die Oberhand behalten würde – dann gelingt dem
> Gastgeber ein Tor. Das Spiel endet 3:1 für Russland.
Bild: Die WM 2006 hat gezeigt, wohin Heimeuphorie eine, Verzeihung: limitierte …
Die Voraussetzungen: Russland atmet nach dem [1][unerwartetem Kantersieg
gegen Saudi-Arabien] Euphorie; bis jetzt aber war ungewiss, ob die Saudis
tatsächlich ein satisfaktionsfähiger Gegner waren. Ägypten hingegen, das im
ersten Spiel [2][unglücklich gegen Uruguay verlor], braucht dringend einen
Sieg. Defensiv stabil, wurde ihnen, sobald sie nach vorne spielten, der
Ball eckig. [3][Aber da fehlte auch Salah], die Wunderlocke. Die Frage ist:
Gewinnt Euphorie oder Veranlagung?
Das Ergebnis: 3:1 (0:0)
Das Spiel: Die große Frage blieb die erste Halbzeit unbeantwortet, um dann
in der zweiten Halbzeit in einer Härte, die man von einer WM nicht gewohnt
ist, beantwortet zu werden: Wer gewinnt, gewinnt. Wenn's läuft, dann
läuft's. Das erste Tor der Russlands war der Entfesselungsmoment; ab dann
ging alles, jeder Pass, jeder Zweikampf, auch wenn er nicht taugte. Das
potentielle Ergebnis trug sie.
Es war ein Spiel, wie man es aus der deutschen Zweitligasaison dieses Jahr
kennt: Bis zum kritischen Moment wusste man nicht, was geht. Dann gab's ein
unglückliches Eigentor, und die Partie kippte wie ein Gewässer. Ab dann hat
man alles gesehen; die Selbstsicherheit der russischen Nationalmannschaft,
die zunehmenden Zweifel der ägyptischen Spieler. Und die brutale
Entschlossenheit der Stürmer des Gastgebers. Man sah bis zum Schluss, wie
verwundbar sie ist, die Sbornaja. Und trotzdem. Aue ist auch nicht
abgestiegen.
Die Idee des Spiels: Man hat schon gesehen, dass Ägypten – rein theoretisch
– die besseren Anlagen hatte; dass sie aber auch mehr Anlagen hatten als
beim Spiel davor; dass das mit Salah zu tun hatte; dass überhaupt der
Fußball, bei einer WM, seltsam fließt. Interessant wäre schlechterdings,
die Quotienten allesamt abzuschaffen, und Maren Gilzer zieht die
Gruppenzusammenstellung. Und dann mal kucken. Es könnte jedes Spiel so
interessant sein wie dieses nun.
Das Bild des Spiels: Zwischen der 45. und der 56. Minute des Spiels waren
die Sitze der Gegengeraden leer. Entweder, das Stadion in Sankt Petersburg
hat zu wenig Toiletten, oder diejenigen, die sich dort die Ticketpreise
leisten können, interessieren sich für Fußball nur am Rande.
Die politischen Nebengeräusche: Präsident Al-Sisi hat den WM-Auftakt
genutzt, um dem ägyptischen Volk zu verkünden, es müsse [4][noch eine Weile
länger den Gürtel enger schnallen]. Das ägyptische Pfund war 1960 eine der
stärksten Währungen der Welt und höher bewertet war als das britische
Pfund, inzwischen ist es schwächer als die seychellische Rupie; von einem
Wechselkurs von 1:3 USD zu 18:1 USD. Nach dem WM-Verlauf wird er das nur
schlecht verkaufen können.
Und nun? Ägypten ist quasi raus, Russland weiter. Die WM 2006 hat gezeigt,
wohin Heimeuphorie eine, Verzeihung: limitierte Elf tragen kann.
19 Jun 2018
## LINKS
[1] /Gruppe-A-Russland--Saudi-Arabien/!5513316
[2] /Gruppe-A-Aegypten--Uruguay/!5513468
[3] /Finale-der-Champions-League/!5508400
[4] http://www.egyptindependent.com/president-sisi-calls-on-egyptians-to-endure…
## AUTOREN
Frederic Valin
## TAGS
WM-taz 2018: Auf dem Platz
Frauen-WM 2019
Russland
Ägypten
Fußball
Frauen-WM 2019
Frauen-WM 2019
WM-taz 2018: Auf dem Platz
WM-taz 2018: Auf dem Platz
Frauen-WM 2019
## ARTIKEL ZUM THEMA
Gruppe A: letzter Spieltag: Saudis schlagen müden Mo
Russland unterliegt Uruguay mit 0:3. Ägypten um den enttäuschenden
Superstar Mo Salah verliert in letzter Sekunde gegen Saudi-Arabien.
Gruppe A: Uruguay – Saudi-Arabien: Ein müder Kick reicht den Urus
Die Grünen Falken können sich nach dem 0:5 gegen Russland rehabilitieren.
Uruguay hingegen spielt gegen Saudi-Arabien Ergebnisfußball – und gewinnt.
Russlands Team bei der WM: Misstrauen und Mut
Der Auftaktsieg hat Russland viel Ballast von den Schultern genommen. Das
Abschneiden ist eine Staatsangelegenheit geworden.
Gruppe A: Ägypten – Uruguay: Suarez beißt nicht
Das soll WM-Fußball sein? Der lahme Kick zwischen Ägypten und Uruguay
erinnert mehr an dritte Liga – bis ein Verteidiger die Südamerikaner
erlöst.
Gruppe A: Russland – Saudi-Arabien: Schery, Schery, Scheryschew
Russland schlägt ein körperloses Saudi-Arabien. Ein phasenweise gutes
Spiel, das aber mit Fußball nicht viel zu tun hatte.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.